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23.10.2009 | 15:50 | Umweltschutz 

Vietnam baut auf sächsisches Umwelt-Know-how

Dresden - Sachsen und die Sozialistische Republik Vietnam wollen künftig noch enger im Bereich des Umweltschutzes zusammenarbeiten.

Emissionen
(c) proplanta
Das haben beide Seiten während eines Besuchs einer vietnamesischen Delegation im Freistaat vereinbart. Zwei Tage lang waren insgesamt 23 Vertreter von Regierung und Unternehmen des südostasiatischen Landes in Sachsen unterwegs. An der Spitze der Vizeminister für Planung und Investition, Nguyen The Phuong.

Neben offiziellen Gesprächen im Sächsischen Umweltministerium standen vor allem Themen der zentralen und dezentralen Abwasserentsorgung, der Bergbausanierung sowie der Erschließung und Entwicklung von Gewerbegebieten auf dem Programm. Außerdem führten Fachexkursionen nach Leipzig und Dresden. Dort führten die Gäste erste Verhandlungen mit sächsischen Unternehmen aus dem Bereich der Umwelttechnik. So unter anderem mit der auf die Herstellung von Türmen für Windkraftanlagen spezialisierten SIAG Tube und Tower GmbH in Leipzig sowie mit dem auf die Behandlung von Industrieabwasser spezialisierten Dresdner Unternehmen DAS Environmental Expert GmbH. Der Geschäftsführer der DAS GmbH, Dr. Horst Reichardt, zeigte sich nach den Gesprächen sehr zufrieden und kündigte an, dass sein Unternehmen die mit einer Tochterfirma in Ho-Chi-Minh-Stadt bereits bestehenden Lieferungen und Investitionen noch weiter ausbauen wird.

Im Mai dieses Jahres war bereits eine sächsische Delegation nach Vietnam gereist, um sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen und um erste Kontakte zu knüpfen. „Ich freue mich, dass die Zusammenarbeit mit Vietnam nun erste Früchte trägt“, sagte Dr. Hartmut Schwarze, Amtschef im Sächsischen Umweltministerium. „Dass jetzt, nur fünf Monate später, eine so hochrangige Delegation Sachsen besucht, zeigt, wie ernsthaft Vietnam an unseren guten Erfahrungen und am Knowhow in der Umweltsanierung interessiert ist“, so Schwarze weiter.

Auch Vizeminister Nguyen The Phuong war von dem Besuch beeindruckt und bekräftigte sein hohes Interesse am Ausbau der Kontakte. Er betonte, dass die Zusammenarbeit gerade mit dem Freistaat Sachsen für Vietnam „eine hohe Priorität besitzt“, da viele vietnamesische Politiker und Unternehmer durch frühere Studienaufenthalte mit den hiesigen Gegebenheiten sehr vertraut sind. „Das Thema der Umweltsanierung und des vorsorgenden Umweltschutzes steht für Vietnam an zentraler Stelle, um langfristig die dynamische wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu begleiten“, sagte Nguyen The Phuong.

Sachsen war neben einem kurzen Aufenthalt in Berlin einziges Ziel der vietnamesischen Delegation in Deutschland, die heute zu einem Kurzbesuch nach Prag weitergereist ist.

Mit einem jährlichen Wirtschaftswachstum von rund acht Prozent ist die Volkswirtschaft Vietnams eine der dynamischsten der Welt. Der Außenhandel zwischen Vietnam und Sachsen hat sich in der Zeit von 2005 bis 2007 fast verdoppelt. 2007 betrug er fast 35 Millionen Euro. Hauptexportgüter sind Maschinen und Anlagen. Importiert werden vor allem Lebensmittel und Textilien. In Vietnam sprechen etwa 100.000 Menschen deutsch. In Sachsen leben rund 10.000 Vietnamesen.

Laut der in diesem Jahr veröffentlichten Studie „Umwelttechnik Sachsen“ verfügt die Branche im Freistaat über ein überdurchschnittliches Wachstum. So erwirtschaften in diesem Bereich rund 18.500 Beschäftigte etwa 5,6 Milliarden Euro und damit einen Anteil von sechs Prozent am sächsischen Bruttoinlandsprodukt. Besondere Wachstumsperspektiven werden in den Märkten früher staatswirtschaftlich dominierter Staaten Mittel- und Osteuropas und Asiens gesehen. (PD)
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