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08.10.2006 | 07:49 | Artenschutz 

Vom Schädling auf die Rote Liste

Einst wurde er als Plage bekämpft, heute steht der Feldhamster in Deutschland kurz vor dem Aussterben.

Vom Schädling auf die Rote Liste
(c) proplanta

Sein althochdeutscher Name „hamastro“ (Kornwurm) lässt auf seinen Lebensraum – Ackerbauregionen – schließen. Neben dem Pestizideinsatz leiden die nachtaktiven Tiere heute vor allem unter dem großflächigen Einsatz moderner Erntemaschinen. Die arbeiten so gründlich, dass der Nager akut vom Hungertod bedroht ist. Um zu überleben, benötigt der Hamster für seinen sechsmonatigen Winterschlaf etwa zwei Kilo Körner und Sämereien. Er hat jedoch keine Chance genug Vorräte anzulegen, da nach der Ernte viele Felder bereits wieder gepflügt werden. Mangels Deckung, wird der Feldhamster dann zur leichten Beute für Habicht, Bussard oder Fuchs.

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat daher im Jahre 2005 mit dem Wildbiologen Dr. Weinhold ein Feldhamsterschutz-Projekt ins Leben gerufen. Im Projektgebiet zwischen Mannheim und Heidelberg arbeitet der Hamster-experte mit den Landwirten Hand in Hand und dokumentiert die Ergebnisse des Monitorings. Die Landwirte werden für die „hamstergerechte“ Bewirtschaftung ihrer Ackerflächen honoriert.

Bereits 3,9 ha Lebensraum konnten durch Spenden bis 2010 im ersten Schritt gesichert werden. Die beteiligten Landwirte bauen nun auf Teilflächen ihrer Schläge Luzerne an, die zweimal jährlich abschnittsweise geerntet werden. Die Pflanzen bieten den Hamstern Deckung und während des Sommers ausreichend nahrhaftes Futter. Auf den übrigen Flächen verbleiben Getreidestreifen, die erst untergepflügt werden, wenn sich die Tiere für den Winterschlaf zurückgezogen haben.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung 10/2006



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