(c) proplanta Das legen die Forschungsergebnisse von Geowissenschaftlern der Universität Heidelberg zu den natürlichen Klima- und Vegetationsschwankungen der vergangenen 500.000 Jahre nahe. Die Heidelberger Forscher untersuchten in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Frankreich, Griechenland und Großbritannien Bohrsedimentkerne im Nordosten Griechenlands, die den Zeitraum der vergangenen 500.000 Jahre lückenlos umfassen und in denen fossile Pollenkörner erhalten geblieben sind.
Die über die Pollenkörner gewonnenen Informationen zur Vegetationsentwicklung während dieser Zeit wurden in Beziehung gesetzt mit geochemischen Daten zu den zeitgleichen Niederschlagsschwankungen. Die Ergebnisse des Teams um Dr. Andreas Koutsodendris zeigen, dass sich mediterrane Waldlandschaften in der Vergangenheit innerhalb weniger Jahrzehnte in Steppen verwandelten, sobald bestimmte Schwellen an Niederschlägen unterschritten wurden.
„In der Vergangenheit hat unter natürlichen Bedingungen ein Rückgang der Regenmenge um 40 % bis 45 % ausgereicht, um den plötzlichen Übergang von einer Wald- in eine Steppenlandschaft einzuläuten“, so der Heidelberger Geowissenschaftler. Dies lege nahe, dass den Wäldern des Mittelmeerraums eine solche Verwandlung schon in naher Zukunft bevorstehen könnte, wenn keine Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden.
Mithilfe ökologischer Modelle gingen die Wissenschaftler außerdem der Frage nach, welche Faktoren dazu geführt haben könnten, dass sich die Niederschlagsverhältnisse änderten. Die Analysen belegen laut Koutsodendris, dass Änderungen im atmosphärischen CO2-Gehalt die Menge des Niederschlags im Mittelmeerraum beeinflussten.
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