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22.05.2011 | 05:32 | Internationales Jahr der Wälder 2011 

Wald ist nicht gleich Wald

Bonn - Dunkler Fichtenwald im Morgennebel". Der Inbegriff der wilden Natur. Doch diese Vorstellung vom Naturwald stimmt bei uns nur in einigen Bereichen.

Jahr der Wälder
Tatsächlich haben die Wälder in Deutschland eine außerordentlich große Bandbreite an höchst unterschiedlichen Erscheinungsformen. Sie reichen von Kiefernwäldern auf trockenen Sanddünen über Buchenwälder mittlerer Standorte bis zu regelmäßig überfluteten Auenwäldern. Man bezeichnet diese typischen Ausprägungen auch als Waldgesellschaften, weil sie typische "Gesellschaften" von Pflanzenarten aufweisen. Und auch wenn es hierzulande schon lange keine Urwälder mehr gibt, so sind doch viele unserer Wälder in ihrer Zusammensetzung den ursprünglichen Naturwäldern sehr ähnlich.

Buchenwälder sind bei uns die häufigsten naturnahen Waldgesellschaften, denn die Buche ist – besonders im westlichen Mitteleuropa – sehr konkurrenzstark. Sie mag "atlantische" Klimatönungen ohne lange Sommertrockenheit und ohne Spätfröste, ganz allgemein Standorte, die keine Extreme aufweisen.

Eichenmischwälder haben dagegen eine große ökologische Spannbreite – von Eichen-Hainbuchenwäldern der feuchten Niederungen bis zu submediterranen Flaumeichenwäldern auf trocken-heißen Südhängen. Man findet sie besonders dort, wo Buchen nur schlecht wachsen und kaum eine Wurzel in den Boden bringen: zum Beispiel wegen Nässe, Trockenheit oder auch auf sehr schwer durchwurzelbaren Tonböden.

Auenwälder wurden im Lauf der letzten Jahrhunderte recht selten, vor allem durch umfangreiche Flussbegradigungen und durch Umwandlung der Auen in Ackerflächen. Umso wichtiger sind die heute noch erhaltenen Feuchtwälder für den Naturhaushalt. Das gilt auch für die Moorwälder, die sich an den Rändern der Moore entwickeln.

Wälder der "nassen" oder "trockenen", der "heißen" oder "kalten" Extremstandorte sind für die Artenvielfalt besonders wichtig. Denn wegen der besonderen Lebensbedingungen haben sich hier außergewöhnliche Lebensgemeinschaften mit seltenen Arten entwickelt.

Eichenwälder sind als artenreich bekannt, dagegen wurden die Buchenwälder lange unterschätzt. Doch auch die (an Blütenpflanzen) artenarmen und "eintönigen" Buchenwälder bieten einer großen Zahl von Arten Lebensmöglichkeiten, ganz besonders dort, wo kleine Bachläufe, Felsen oder Totholz eine Vielzahl an kleinen und kleinsten Lebensräumen bieten. (aid)
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