Das entspreche einem durchschnittlichen Verlust von 20.000 Hektar am Tag - so viel wie die Fläche Hannovers. Besonders viel Wald sei in den tropischen Ländern - speziell Brasilien, Indonesien und Sudan - abgeholzt worden, teilte das Institut am Dienstag mit. Eine wesentliche Ursache sei der wachsende Flächenbedarf für die Produktion von Biokraftstoffen aus Palmöl, Soja und Zuckerrohr sowie für die Rinderzucht.
Obwohl die Wälder in Brasilien mit einer jährlichen Rate von minus 0,6 Prozent pro Jahr längst nicht so schnell schrumpften wie in Indonesien mit minus 2 Prozent jährlich, falle dieser Verlust durch den hohen Anteil Brasiliens an der weltweiten Waldfläche stark ins Gewicht. Allein Brasilien und Sudan seien zusammen für fast die Hälfte (47 Prozent) des jährlichen Rückgangs der weltweiten Waldflächen verantwortlich.
Positive Entwicklungen seinen in China und in Ruanda zu verzeichnen. In China sei im Jahr 2002 ein zehnjähriges Aufforstungsprogramm gestartet worden. In den vergangenen Jahren habe die Waldfläche dadurch jährlich um rund vier Millionen Hektar zugenommen - das entspricht der gemeinsamen Fläche Sachsens und Sachsen-Anhalts. Damit habe China einen Anteil von 73 Prozent am weltweiten Waldzuwachs. In Ruanda würden nach der großen Abholzungswelle durch die Bürgerkriegsflüchtlinge von 1994 in den Jahren von 2000 bis 2005 jährlich 6,9 Prozent der Waldfläche wieder aufgeforstet.
Für das Klima besonders schädlich sei die Rodung von Urwäldern und tropischen Regenwäldern, da diese sehr viel Kohlenstoff speicherten, hieß es in dem Bericht weiter. Allein durch Brandrodungen würden weltweit pro Jahr etwa 650 Millionen Tonnen
CO2 freigesetzt. Insgesamt trage die Entwaldung mit 20 Prozent zu der Emission von Treibhausgasen bei. Neben dem Schutz der bestehenden Wälder komme der Aufforstung eine besondere Bedeutung zu. Da Wälder C02 langfristig speicherten, sei die Anpflanzung von Bäumen eine der wenigen Möglichkeiten, das Weltklima positiv zu beeinflussen. (dpa)