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14.08.2017 | 08:37 | Unwetter 

Waldbrände und Stürme - Wetterextreme in Europa

Berlin - Nach wochenlanger Hitze wüten in Süd- und Westeuropa weiter Waldbrände. Auch die Gefahr von Unwettern ist in Teilen Europas nicht gebannt.

Waldbrände
Zwei Seiten eines Sommers: In vielen Teilen Süd- und Westeuropas lähmen Hitze und Brände das Leben, in Teilen Mitteleuropas dagegen töten Stürme Menschen. (c) proplanta
So kosteten heftige Stürme in Polen mindestens fünf Menschen das Leben, darunter zwei Mädchen in einem Pfadfinderlager. Für Deutschland sagen die Meteorologen nach einem teilweise verregneten Wochenende ein bisschen Sonnenschein voraus.

Am Dienstag ist dann schon wieder der Wetter-Höhepunkt erreicht. Tiefdruckgebiete bringen vielerorts Schauer oder Gewitter im Rest der Woche. Dabei bleibt es mit 24 bis 30 Grad zunächst noch warm.

Ein europäischer Überblick:

Italien: Die Lage entspannte sich am Wochenende nach Unwettern im Norden und tagelanger Hitze im Süden. Vereinzelt zogen am Samstag noch Gewitter über die Küste der Toskana hinweg. Durch kühlere Luft aus dem Norden mäßigten sich die Temperaturen landesweit.

Am Samstag regnete es nach Wochen auch mal wieder in Rom. Bitter nötig wäre aber ein ordentlicher Schauer - auch, um die zahlreichen Wald- und Buschbrände zu stoppen. Der Sommer ist sehr trocken. Mittel- und Süditalien leiden unter Dürre und Wasserknappheit.  

Frankreich: Auf Korsika kämpften Feuerwehrleute und Löschflugzeuge gegen Waldbrände, vor allem auf der Halbinsel Cap Corse bei Bastia. Mindestens 1.800 Hektar wurden verwüstet. 880 am Freitag vorsorglich in Sicherheit gebrachte Menschen, darunter Urlauber von zwei Campingplätzen, kehrten laut Präfektur inzwischen wieder zurück. Bei Bastia waren in der Nacht zum Samstag fünf Brände ausgebrochen. Die Polizei nahm einen mutmaßlichen Brandstifter in Gewahrsam.

Portugal: Auch in Portugal wüteten weiter zahlreiche Waldbrände. Am Samstag seien innerhalb von 24 Stunden etwa 270 verschiedene Feuer verzeichnet worden - ein neuer Rekord, berichtete die Zeitung «Público». In dem Land gehen immer wieder leicht entzündliche Eukalyptusbäume in Flammen auf, die wichtig für die Papier- und Zelluloseindustrie sind. Im Juli beschloss das Parlament, den Anbau der Bäume künftig zu reduzieren. Die Regierung reagierte damit auf die Juni-Waldbrände mit 64 Toten.

Griechenland: Auch in Griechenland war die Waldbrandgefahr weiterhin hoch. Es gab Dutzende Feuer. Ein weiterer großer Brand wütete seit Samstagmittag auf der griechischen Insel Zakynthos. Starker Wind fachte die Flammen in der Nacht zum Sonntag weiter an und trieb das Feuer bis in die Nähe des Dorfes Agálas im Süden der Insel. Auch im Rest des Landes führten die große Hitze und der heiße, trockene Wind der vergangenen Tage zu Problemen. Bis Sonntagmorgen verzeichnete die griechische Feuerwehr mehr als 50 neue Brandherde.

Polen: Fünf Todesopfer und 45 Verletzte gab es bei heftigen Stürmen in Polen in der Nacht zum Samstag. Diese Bilanz zog Feuerwehrsprecher Pawel Fratczak am Sonntag im Fernsehsender TVP Info. Unter den Verletzten seien auch sechs der rund 40.000 Feuerwehrleute, die zur Rettung von Menschen und Behebung von Unwetterschäden im Einsatz gewesen seien.

Noch am Sonntag waren nach Angaben der nationalen Sicherheitszentrale zunächst noch etwa 96.000 Haushalte ohne Strom. Auf dem Höhepunkt des Unwetters sei in rund einer halben Million Haushalten der Strom ausgefallen. Die Eisenbahngesellschaft PKP gab bekannt, dass der vorübergehend auf mehreren Strecken unterbrochene Zugverkehr wieder laufe.

Tschechien: Auch im Osten Tschechiens waren laut Nachrichtenagentur CTK in der Nacht zum Samstag mindestens 80 Häuser vor allem durch ganz oder teilweise abgerissene Dächer beschädigt worden.

Baltikum: In Lettland hielt sich der Sommer lange zurück. Am Wochenende kletterten die Temperaturen erstmals in diesem Jahr über die 30-Grad-Marke. Doch schon am Abend begann es zu regnen. Gewitter und Hagel ließen Stromleitungen und Bäume umknicken. Rund 15.000 Haushalte waren zeitweise von der Stromversorgung abgeschnitten. In der Hauptstadt Riga verletzten umstürzende Bäume zwei Menschen.

Auch in Estland und Litauen fegten nach einem heißen Sommertag Stürme übers Land und verursachten Schäden und Stromausfälle.

Finnland: Ein Sturm riss Bäume um und ließ Veranstalter ein Musikfestivals in Helsinki mit etwa 20.000 Besuchern unterbrechen.

Bulgarien: Nach tagelanger Hitzewelle wurde das südosteuropäische Land von Regenstürmen mit Hagel heimgesucht. Die Temperaturen sanken drastisch auf deutlich unter 20 Grad. Am stärksten betroffen war die Gegend um die Hauptstadt Sofia. Viele Straßen wurden überflutet.

Rumänien: Im Südwesten des Landes blieben nach heftigen Stürmen am Samstagabend zunächst etwa 4.300 Haushalte ohne Strom. Entwurzelte Bäume waren auf Strommasten gefallen.
dpa
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