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24.06.2010 | 21:38 | Walfangtagung in Agadir 

Walschützer: Grönland nutzt Sonderrecht

Agadir - Grönland nutzt sein Sonderrecht für einen streng limitierten Walfang nach Einschätzung von Tierschützern nach wie vor zu kommerziellen Zwecken aus.

Wal
(c) The Photos - fotolia.com
Nach aktuellen Recherchen lande Walfleisch in Supermarktregalen oder auf Restauranttellern, kritisierte die Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS am Donnerstag im marokkanischen Agadir bei der Tagung der Internationalen Walfangkommission IWC.

Die Tierschützer lehnen einen Antrag Grönlands vehement ab, künftig zusätzlich zehn Buckelwale pro Jahr erlegen zu dürfen. Vom weltweiten Walfangverbot sind einige wenige indigene Völker offiziell ausgenommen, die das Fleisch der großen Meeressäuger für ihre Existenzsicherung benötigen. «Grundsätzlich stellen wir diesen indigenen Walfang nicht infrage», betonte Nicolas Entrup von der WDCS in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Das Sonderrecht sei jedoch verwirkt, wenn unter seinem Deckmantel Geschäfte mit Walfleisch gemacht würden.

Grönland darf bislang rund 200 Zwergwale, 19 Finnwale und zwei Grönlandwale im Jahr jagen. Diese Quote habe es jedoch in den vergangenen Jahren gar nicht ausgeschöpft, sagte Entrup.

Nach WDCS-Angaben taucht dagegen immer wieder Walfleisch als Luxusdelikatesse in Städten auf - also weit weg von den Dörfern der Ureinwohner. Die Walfangkommission wollte noch am (heutigen) Donnerstag über den Antrag entscheiden - und es droht Streit. So unterstützt beispielsweise Dänemark das Ansinnen. Grönland ist ein autonomes Außengebiet von Dänemark, gehört aber nicht zur EU. Andere EU-Länder sind strikt gegen die Ausweitung des grönländischen Walfangs.

Die knapp 90 Mitgliedsnationen der Walfangkommission verhandeln seit Montag über die Zukunft der Wale. Ein Vorschlag, den Walfang befristet und unter strengen Auflagen für Japan, Norwegen und Island wieder zu erlauben scheiterte sowohl am Widerstand der Walfänger als auch der Walfanggegner. Diese drei Länder nutzen seit Jahren Schlupflöcher des Moratoriums und töten nach Angaben von Umweltschützern pro Jahr rund 1.500 Großwale. (dpa)
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