Für den gesamten Freistaat gelte bereits die Waldbrandwarnstufe 3, teilte der Thüringenforst am Montag mit.
Ausbleibendes Schmelzwasser und fehlende Niederschläge spitzten die Lage besonders um den Kleinen Inselsberg und im südthüringischen Raum um Heldburg zu. Dort gelte bereits die Gefahrenstufe 4. «Der
Witterungsverlauf liegt drei bis vier Wochen im Voraus. Das bringt einiges durcheinander», sagte Sprecher Horst Sproßmann.
Durch den zeitigen Frühjahresbeginn sei das Gras vom Vorjahr zu schnell getrocknet und bilde eine leicht entzündliche Schicht auf dem Waldboden.
Trockenheit erhöht auch Waldbrandgefahr in Bayern
Das sonnige Wetter und wochenlange Trockenheit erhöhen ebenfalls die Waldbrandgefahr in Bayern. In vielen Teilen des Freistaats sei bereits Stufe vier von insgesamt fünf auf dem Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes erreicht, teilte das Forstministerium am Montag in München mit.
Waldbesucher sollten sich unbedingt an das von Anfang März bis Ende Oktober geltende Rauchverbot im Wald halten, betonte Forstminister Helmut
Brunner (CSU). Bereits eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe könnte einen folgenschweren Brand auslösen.
Gefährdet sind vor allem lichte Fichten- und Kiefernbestände, Waldränder und Lichtungen. Den Waldbesitzern rät der Minister, das bei der Borkenkäferbekämpfung anfallende Reisig und Kronenmaterial nicht zu verbrennen, sondern aus dem Wald abzutransportieren oder zu häckseln. Mit einer Entspannung der Gefahrenlage ist in den kommenden Tagen nicht zu rechen. Bis zum Wochenende rechnet der Deutsche Wetterdienst nicht mit Niederschlägen.
In Niedersachsen zeigt sich dasselbe Bild
Nordwestlich von Celle rund um Faßberg, Wittingen und Lüchow gilt mit Stufe 4 bereits die zweithöchste Warnstufe, sagte ein Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten am Montag in Braunschweig.
Das Kameraüberwachungssystem in Lüneburg ging deswegen online: An 18 Standorten in Ostniedersachsen überwachen Kameras nun automatisch die Wälder. Wenn ein Computer einen Brandverdacht feststellt, werten Mitarbeiter in Lüneburg die Bilder noch einmal aus und alarmieren im Ernstfall die Feuerwehr.
Generell sehen die Forstexperten aber noch kein allzu großes Risiko für einen Waldbrand. Im Boden befinde sich noch viel Feuchtigkeit und die Tagestemperaturen seien noch nicht so hoch, hieß es. (dpa)