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11.08.2022 | 02:18 | Wassermangel 

Weite Teile Südniedersachsens und Nordbayerns von extremer Dürre heimgesucht

Braunschweig / Augsburg - Zu trockene Wälder, Felder und Städte: Für weite Teile von Südniedersachsen gilt die zweithöchste Dürrewarnstufe «extreme Dürre».

Dürre
Kaum Regen, Hitze und knochentrockene Böden: Der Sommer 2022 macht klar, was durch den Klimawandel künftig häufiger auftreten könnte. In Franken gab es drei Monate lang kaum Niederschläge. (c) proplanta
Für einige Regionen wird auch die höchste Stufe «außergewöhnliche Dürre» gemeldet, wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung am Mittwoch mitteilte. Das Zentrum gibt auf Grundlage von Simulationen täglich Informationen zur Feuchte des Bodens in Deutschland bis etwa 1,8 Metern Tiefe an.

«Die Situation ist besorgniserregend», sagte ein Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten angesichts der anhaltenden Trockenheit über den Zustand der Wälder. Teilweise seien Böden so trocken, dass sie kein Wasser mehr aufnehmen könnten. Allerdings sei die Lage je nach Region und Bodenbeschaffenheit sehr unterschiedlich, sagte der Sprecher. Vereinzelt gebe es noch Regionen mit ausreichend feuchten Böden.

Laut Helmholtz-Zentrum herrscht in weiten Teilen Niedersachsens auch in den oberen Bodenschichten bis höchstens 25 Zentimeter Tiefe mindestens eine schwere Dürre. Das entspricht der dritten von fünf Warnstufen.

Auch Bäume und Pflanzen in den Städten leiden unter der Trockenheit. Deshalb bewässern etwa in Hannover zahlreiche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadt das städtische Grün mit Wasser aus Tankwagen.

Unter anderem Kastanien würden unter der Trockenheit leiden, teilte der Naturschutzbund Braunschweig mit. Zusätzlich zu Hitze und Wassermangel setze dem Baum seit einigen Jahrzehnten die Kastanienminiermotte zu.

In den Wäldern seien einige Böden so trocken und großporig, «dass dort das Wasser wie bei einem Sandkasten einfach durchfließt», sagte der Sprecher der Landesforsten. Seit 2018 seien die Sommer regelmäßig zu trocken. Die Experten der Landesforsten hoffen deswegen nun auf einen feuchteren Winter. Sie sind aber überzeugt: «Wir werden auch in Zukunft Wälder haben», so der Sprecher.

Die Wälder sind zu groß, um sie zu bewässern. Zur besseren Vorbereitung auf weitere Hitze- und Trockenjahre werden sie deshalb umgebaut, hin zu mehr Laubmischwäldern.

Die Landesforsten treiben diese langfristige Aufgabe auch mit neuen Techniken wie Saatdrohnen, die bei der Wiederbewaldung abgestorbener Flächen eingesetzt werden, voran. Gleichzeitig würden weiterhin vom Borkenkäfer befallene Bäume gefällt und aus dem Wald heraus gebracht. Durch die aktuelle Hitze und Trockenheit sei der Käfer wieder sehr aktiv.

Sorge bereiten den Landesforsten auch die zahlreichen Waldbrände in Deutschland und Europa. Niedersachsen blieb in diesem Sommer bisher von größeren Waldbränden verschont. Dennoch appelliert der Landesforsten-Sprecher an Waldbesucher sich unter anderem an das bundesweite Rauchverbot in Wäldern zu halten und vor allem keine Zigarettenstummel in den Wald zu werfen.
dpa
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