Das Ziel, die
Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, sei nur mit den richtigen Weichenstellungen zu erreichen, sagte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) am Freitag in Berlin.
Während sich die Bundesregierung in ihrem Kampf gegen den
Klimawandel grundsätzlich bestätigt sah, stellten Umweltverbände der bisherigen schwarz-gelben Koalition ein schlechtes Zeugnis aus. So forderte Hubert Weiger vom Bund für Umwelt und Naturschutz: «Bundeskanzlerin Angela Merkel darf sich nicht länger als oberste Autolobbyistin profilieren.»
Altmaier mahnte ein verbindliches internationales Klimaabkommen an und zeigte sich vorsichtig optimistisch. US-Präsident Barack
Obama und Chinas neue Führung hätten sich zuletzt entschlossener gezeigt. «Das ist eine Chance, die wir die letzten Jahre in dieser Weise nicht hatten.» Gleichzeitig räumte Altmaier ein, dass Deutschland «noch einmal eine Schippe drauflegen» müsse. 2012 war der Kohlendioxid-Ausstoß in der Bundesrepublik erstmals seit Jahren wieder um rund zwei Prozent gestiegen.
«Deutschland darf nicht länger klimapolitisch ausfallen, die Energiewende verzögern und eine unverantwortliche Verlängerung der Kohlewirtschaft betreiben», forderte Grünen-Fraktionschefin Renate Künast. Der Deutsche Naturschutzring mahnte, Merkel müsse wieder «Klimakanzlerin» werden, und Karsten Smid von
Greenpeace forderte: «Wir müssen weg von der klimaschädlichen Verbrennung von Kohle und Öl».
Der Wirtschaftsrat der
CDU warnte vor Aktionismus. Bei deutschen oder europäischen Alleingängen drohten Wettbewerbsnachteile für die Industrie. In den kommenden 50 Jahren summierten sich die volkswirtschaftlichen Folgekosten der
Klimapolitik allein in Deutschland auf bis zu 800 Milliarden Euro. (dpa)