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01.07.2015 | 16:19 | Unesco 

Weltnaturerbe: Entscheidung über Great Barrier Reef steht an

Bonn - Das Weltnaturerbe Great Barrier Reef ist nach Einschätzung von Umweltschützern von der vollständigen Zerstörung bedroht.

Korallenriff
Das Great Barrier Reef in Australien ist in Gefahr - die Hälfte der Korallen ist schon abgestorben. Vor einer wichtigen Entscheidung der Unesco fordern Naturschützer strenge Schutzauflagen. (c) proplanta
«Ich gebe dem Riff keine weiteren 30 Jahre, wenn sich nicht sofort etwas ändert», sagte die Meeresexpertin von Greenpeace, Sandra Schöttner, am Dienstag am Rande der Jahrestagung des Unesco-Welterbekomitees in Bonn. Seit 1985 ist etwa die Hälfte der Korallendecke abgestorben.

Das Welterbekomitee will sich am Mittwoch mit dem Great Barrier Reef befassen. Als wahrscheinlich gilt, dass es einen Beschluss verabschiedet, der von Australien verstärkte Schutzanstrengungen verlangt. Eine andere Möglichkeit ist, das Riff bereits jetzt auf die Rote Liste der gefährdeten Stätten zu setzen, was unter anderem Greenpeace fordert.

Selbst wenn das nicht passiert, steht Australien jedoch unter intensiver Beobachtung der Unesco. Nach dem derzeitigen Beschlussentwurf müsste das Land bis Dezember 2016 einen umfassenden Bericht vorlegen, der die Umsetzung von Schutzmaßnahmen belegt. «Wenn das Komitee den Entwurf so beschließt, kann Australien und auch wir zufrieden sein», sagte Günter Mitlacher vom WWF Deutschland. «Das Komitee hat dann gezeigt, dass es den Riffschutz ernst meint und Australien nicht aus der Verantwortung entlässt.»

Schöttner meinte: «Die australische Regierung ist auf jeden Fall unter Druck.» Australien ist mit einer großen Delegation unter Leitung von Umweltminister Greg Hunt nach Bonn gereist.

Das weltgrößte Korallenriff wird bedroht durch die Erwärmung der Meere, die Verschmutzung des Wassers durch Einleitungen aus australischen Flüssen und durch Kohlebergbau an der Küste. Die australische Regierung will die Kohleindustrie noch ausbauen und braucht dafür neue Häfen. Das Ausbaggern und der steigende Schiffsverkehr würden das Riff nach Einschätzung von Experten massiv belasten.

Das Great Barrier Reef besteht aus rund 3.000 einzelnen Riffen und 900 Inseln und zieht sich über 2.300 Kilometer entlang der Ostküste Australiens. Das Riff ist eine der größten Touristenattraktionen des Landes. Seit 1981 gehört es zum Weltnaturerbe. (dpa)
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