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28.07.2020 | 10:35 | Blitzatlas 

Weniger Blitze 2019 - Speyer, Rostock und Lübeck weiterhin führend

München / Speyer - Nirgendwo in Deutschland hat es im vergangenen Jahr so geblitzt wie im pfälzischen Speyer - was die Dichte angeht. Die Domstadt darf sich daher Blitz-Hauptstadt 2019 nennen.

Gewitter
Ein Blitz gilt als Mischung aus Mathematik, Naturphänomen und Gesamtkunstwerk. Jedes Jahr misst ein Informationsdienst die Zahl der Millionen Volt starken Entladungen im Vergleich zur Fläche auf der Erde. Diesmal kommt der Sieger aus Rheinland-Pfalz. (c) Franz Pfluegl - fotolia.com
Auf einen Quadratkilometer Fläche kamen knapp 3,1 Einschläge, wie der Blitz-Informationsdienst von Siemens am Dienstag bekannt gab.

«Bei einer relativ geringen Stadtfläche wie in Speyer reichen einige wenige Gewitter, um letztlich eine hohe Blitzdichte auszuweisen», sagte Stephan Thern, der Leiter des Informationsdienstes. Auf Platz vier kam Worms. Bei den Bundesländern lag Rheinland-Pfalz mit einer Blitzdichte von 0,65 eher hinten, vorne waren Länder aus dem Osten.

In Speyer reagierte man auf die «Ehrung» mit Stolz und Humor. «Jetzt ist also amtlich, was wir Speyererinnen und Speyerer schon lange wissen: Die Domstadt steckt voller Energie und ist im wahrsten Sinne des Wortes hochspannend», sagte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD). «Hier ist immer etwas los, und unsere Stadt weiß die Menschen zu begeistern; mit Kultur, Toleranz und Lebenslust.»

Das Bistum Speyer zitierte gar einen niederländischen Liedermacher. «Herman van Veen hat vermutet: «Es blitzt! Gott macht ein Foto fürs Archiv.» Offenbar hat Gott im vergangenen Jahr ein besonderes Auge auf Speyer geworfen», sagte Sprecher Markus Herr launig.

Bayern kam 2019 als flächenmäßig größtes Bundesland mit gut 66.000 insgesamt auf die meisten Blitze. «Die meisten Blitze sind traditionell am Alpenrand», sagte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Was einzelne Städte wie Speyer angehe, könne das auch einmal Zufall sein. «Wenn ein, zwei größere Gewitterzellen über einen Ort ziehen, kann das die ganze Jahresstatistik prägen.»

Vor Überraschungs-Hotspot Speyer trugen etwa auch Schweinfurt oder Cottbus den Titel der Blitz-Hauptstadt Deutschlands. Dass die bis zu mehreren Millionen Volt starken Entladungen auch Unheil anrichten können, zeigte sich zum Beispiel 2008. Damals zerstörte ein Großbrand nach einem Blitzeinschlag das Gewächshaus einer Gärtnerei in Speyer.

Nach Angaben des DWD ist die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland von einem Blitz getroffen zu werden, recht gering. Jährlich werden demnach im Durchschnitt rund 130 Menschen verletzt, drei bis vier kommen durch Blitzeinschläge ums Leben. Bei jedem Gewitter blitzt es etwa 100 Mal pro Sekunde. Die meisten Blitze entladen sich zwischen den Wolken und schlagen nicht Richtung Erde.

Deutschland ist im vergangenen Jahr 329.000 Mal vom Blitz getroffen worden. Klingt nach viel - allerdings war das viel weniger als etwa 2007, als es deutlich mehr als eine Million Blitze waren.
dpa
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