An flüssigen Wirtschaftsdüngern (Gülle, Jauche und Biogas-Gärrest) verwendete die
Landwirtschaft 2015 rund 208 Mio. m3 auf den Feldern zur Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen. Einzeln betrachtet ist bei Rinder- wie auch bei
Schweinegülle eine Abnahme zu verzeichnen, wohingegen sich die Menge der ausgebrachten
Gärreste aus Biogasanlagen von 2010 bis 2015 von 32 auf 64 Mio. m3 verdoppelt hat. Im Vergleich zu 2010 hat sich die Menge an Wirtschaftsdüngern damit insgesamt leicht um 17 Mio. m3 erhöht. Dies geht aus aktuellen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes über die
Agrarstrukturerhebung 2016 hervor, wie der Deutsche
Bauernverband (
DBV) mitteilte.
Für die Erhöhung bei den Gärresten gibt es einen guten Grund, erklärte der DBV. Biogasanlagen erfüllen mit der Vergärung von
Gülle einen wichtigen Klimaschutzbeitrag, da aus der Gülle austretende
Klimagase aufgefangen und zur
Energieerzeugung genutzt werden. Durch den Ersatz fossiler Energien und vermiedener Treibhausgasemissionen aus Gülle konnten so in den vergangenen Jahren jährlich rund 15 Mio. t
CO2 eingespart werden. Auch sind die Geruchsemissionen bei der
Ausbringung von Gärresten in der Regel deutlich geringer. Gärreste aus Biogasanlagen hatten 2015 den zweitgrößten Anteil an den ausgebrachten flüssigen Wirtschaftsdüngern, nach Rindergülle mit 109 Mio. m3 und vor Schweinegülle mit 31 Mio. m3. Daneben wurden 24 Millionen Tonnen
Festmist auf den Feldern ausgebracht.
„Die Daten zeigen, dass die pauschale Behauptung von Teilen der Wasserwirtschaft, wir hätten es mit einer wachsenden „Gülleflut“ in Deutschland zu tun, so nicht stimmt“, betonte Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des DBV. „Mit der neuen
Düngeverordnung sind dieses Jahr bereits weitere einschneidende Veränderungen zur Nährstoffausbringung in Kraft getreten.“