Die erneut hohe Herbsttemperatur ist ein weiteres Element in der seit den 1980-er Jahren deutlich erkennbaren Herbsterwärmung (Abb. 6). Im landesweiten Mittel hat sich der Herbst in der Schweiz seit der vorindustriellen Periode Ende des 19. Jahrhunderts um 1,6 °C erwärmt.
Deutliche Herbsterwärmung
Auf der Alpennordseite unterhalb von 1000 m war es der viertwärmste Herbst seit Messbeginn. Im regionalen Durchschnitt erreichte er 10,4 °C. Vor dem Jahr 2000 überstieg in den tieferen Lagen der Alpennordseite nur der Herbst 1987 die Schwelle von 10 °C. Nach dem Jahr 2000 war dies bereits sechsmal der Fall.
Ähnliches lässt sich auf der Alpensüdseite beobachten. Am Messstandort Lugano belegt der Herbst 2019 mit 14,1 °C ebenfalls Rang vier seit Messbeginn 1864. Vor dem Jahr 2000 hat der Herbst in Lugano die Schwelle von 14 °C nie überschritten.
Nach dem Jahr 2000 hingegen bereits dreimal deutlich, den aktuellen Herbst nicht mit eingerechnet. Im vergangenen Jahr 2018 lieferte der Herbst in Lugano die Rekordtemperatur von knapp 15 °C. Die schnell fortschreitende Herbsterwärmung ist besonders auf der Alpensüdseite ein ausgeprägtes Signal der laufenden Klimaänderung.
Nasser Herbst im Süden
Über die ganze Schweiz gemittelt fielen im Herbst 2019 mit knapp 110 % der Norm 1981−2010 etwas überdurchschnittliche Niederschlagssummen. Nördlich der Alpen gab es Herbstsummen im normalen Bereich. Die Alpensüdseite blickt mit knapp 150 % der Norm auf einen niederschlagsreichen Herbst zurück.
In der Schweiz zeigte sich der September generell niederschlagsarm und der Oktober generell niederschlagsreich. Der November als letzter der drei Herbstmonate lieferte vor allem auf der Alpensüdseite grosse Niederschlagsmengen. Nördlich der Alpen blieben die Novembersummen hingegen in weiten Gebieten deutlich unter der Norm 1981−2010.
Trüber Herbst in den Alpen und im Süden
Dank des sehr sonnigen Septembers endete der Herbst nördlich der Alpen mit einer durchschnittlichen oder regional sogar überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer. In den Alpen und auf der Alpensüdseite blieb die herbstliche Sonnenscheindauer hingegen verbreitet unter der Norm 1981−2010. Ungewöhnlich sonnenarm zeigte sich der Herbst auf dem Jungfraujoch. Mit einer Sonnenscheindauer von nur 77 % der Norm belegt hier die herbstliche Sonnenarmut Rang vier in der homogenen Messperiode ab 1959.
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