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22.12.2021 | 04:07 | Wetterrückblick 2021 

Wetter in der Schweiz im Jahr 2021 - Rekordschnee im Winter, nasser Sommer

Zürich - Im Jahr 2021 waren in der Schweiz für einmal nicht hohe Temperaturen, sondern der viele Niederschlag das bestimmende Wetterelement.

Wetter in der Schweiz 2021
2021: Winter mit Rekordschnee, kalter Frühling, nasser Sommer mit Überschwemmungen. (c) proplanta
Nach einem milden und niederschlagsreichen Winter mit lokal grossen Schneefällen folgte ein kalter Frühling mit nassem Ende. Der Sommer war nördlich der Alpen einer der nassesten seit Messbeginn. Die anhaltend grossen Regenmengen liessen gegen Julimitte mehrere Flüsse und Seen über die Ufer treten. Im Gegensatz zum nassen Sommer zeigte sich der Herbst verbreitet niederschlagsarm, aber sonnig.

Jahrestemperatur im Vergleich



Mit einem landesweiten Mittel von 5,6 °C lag die Jahrestemperatur 2021 leicht über der Norm 1981−2010 (5,4 °C). Im Vergleich zur Norm 1991−2020 (5,8 °C), die ab 2022 verwendet wird, blieb die Jahrestemperatur 2021 leicht unterdurchschnittlich. Zwischen den beiden Normperioden liegt eine Erwärmung von 0,5 °C. Die vorindustrielle Norm 1871−1900 lag bei 3,9 °C. Seither ist die Jahrestemperatur in der Schweiz um rund 2 °C angestiegen.

Winter mit sehr mildem Ende



Die Wintertemperatur Dezember 2020 bis Februar 2021 lag im landesweiten Mittel 0,9 °C über der Norm 1981−2010. Lokal wurde einer der zehn mildesten Winter seit Messbeginn 1864 verzeichnet. Dazu beigetragen hat vor allem der sehr milde Februar.

Der Dezember war im landesweiten Mittel 0,5 °C milder als die Norm 1981−2010. In Berglagen blieben die Dezemberwerte regional bis 1 °C unter der Norm. Auch der Januar zeigte sich in den Berglagen oberhalb von 1000 m kalt mit Werten bis 2 °C unter der Norm 1981−2010. Nördlich der Alpen stieg die Januartemperatur hingegen gebietsweise über die Norm.

Mit einem landesweiten Mittel von 3,1 °C über der Norm registrierte die Schweiz einen der zehn mildesten Februarmonate seit Messbeginn 1864. Viele Tage mit weit überdurchschnittlicher Temperatur standen einer kurzen Kältewelle gegenüber. In den Bergen wurde lokal der zweit- oder viertmildeste Februar seit Messbeginn registriert. Auch die Alpensüdseite und das Wallis meldeten lokal den viertmildesten Februar seit Messbeginn.

Temperaturrekorde im Februar



Im letzten Februardrittel gab es auf der Alpennordseite mit viel Sonnenschein rekordhohe Tageshöchsttemperaturen. In Vaduz brachte der neue Rekord von 21,9 °C am 21. Februar 2021 schon fast frühsommerliche Verhältnisse.

Niederschlagsreicher Winter



Die niederschlagsreichen und gebietsweise auch schneereichen Monate Dezember und Januar sorgten verbreitet für überdurchschnittliche Winterniederschläge. Lokal war es einer der niederschlagsreichsten Winter seit Messbeginn. Im Dezember erreichten die Niederschlagssummen im Val Müstair und im Val Poschiavo neue Monatsrekorde.

In den Alpen gab es kräftige Neuschneefälle, auf der Alpensüdseite auch bis in tiefe Lagen. Der Januar zeigte sich an vielen Messstandorten als niederschlagsreichster seit mindestens 60 Jahren. Im milden Februar blieben die Niederschlagsmengen verbreitet unter dem Durchschnitt. Einzig der Süden erhielt überdurchschnittliche Mengen. In der milden Luft fiel der Niederschlag aber oft bis in grössere Höhen als Regen.

Lokal Rekordschneefälle



Im niederschlagsreichen Januar fiel auf der Alpennordseite häufig Schnee bis in tiefen Lagen. Die Ostschweiz erlebte Mitte Januar einen der kräftigsten Neuschneefälle seit Messbeginn. In Chur fiel mit 82 cm die höchste 3-Tages Neuschneesumme in der weit über 100-jährigen Messreihe.

Sonnenarmer Winter im Süden



Als Folge der häufigen Niederschläge verlief der Winter auf der Alpensüdseite ausgesprochen trüb. In Locarno- Monti belegt die winterliche Sonnenarmut mit 75 % der Norm 1981−2010 Rang 3, in Lugano mit 77 % der Norm Rang 4 in den rund 60-jährigen homogenen Messreihen. Sonnenarm zeigte sich der Winter auch in Gipfellagen, im Zentralwallis und im Jura. In den übrigen Gebieten erreichten die Werte meist 80 bis 100 % der Norm.

Saharastaub



In zwei Schüben wurde im Februar Saharastaub zur Schweiz verfrachtet, der insbesondere während des ersten Ereignisses am 6. Februar verbreitet zu einer massiven Trübung der Atmosphäre führte. Auch während des zweiten Schubes vom 22. bis am 25. Februar war die Trübung der Atmosphäre gut sichtbar, jedoch deutlich geringer als während des ersten Ereignisses.

Kalter Frühling mit nassem Ende



Die Schweiz erlebte den kältesten Frühling seit über 30 Jahren mit einem landesweiten Mittel von 1,1 °C unter der Norm 1981−2010. Nach einem leicht überdurchschnittlichen März kam die Kälte in den Monaten April und Mai. Der April war landesweit der kälteste der letzten 20 Jahre, im Oberengadin sogar der kälteste seit über 30 Jahren. Die Maitemperatur blieb landesweit gemittelt 2,3 °C unter der Norm 1981−2010. In den letzten 30 Jahren zeigten sich nur die Maimonate 2019 und 2013 ebenso kühl.

Nach den zwei niederschlagsarmen Monaten März und April erhielten im Mai die meisten Gebiete der Schweiz, mit Ausnahme der Alpensüdseite, reichlich Niederschlag. Lokal stiegen die Maisummen bis auf 250 % der Norm. Das war der Beginn einer dreimonatigen ungewöhnlich niederschlagsreichen Periode.

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