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01.12.2021 | 05:46 | Wetterrückblick November 2021 

Wetter in der Schweiz im November 2021 - Verbreitet Hochnebel und erster Wintergruß

Zürich - Der November brachte auf der Alpennordseite längere Phasen mit Hochnebel, während die Bergebiete und die Alpensüdseite sonnige Tage verzeichneten.

Novemberwetter 2021
November mit Wintergruß. (c) proplanta
Zum Monatsbeginn fiel in den Ostalpen reichlich Neuschnee. Gegen Monatsende schneite es beidseits der Alpen bis in die Niederungen. Der Herbst war verbreitet niederschlagsarm und insgesamt sehr sonnig. Lokal wurde einer der sonnigsten Herbste der letzten 60 Jahre registriert.

Regional kühler November



Die Novembertemperatur blieb in den tieferen Lagen der Alpennordseite 0,5 °C unter der Norm 1981−2010. Lokal gab es Novemberwerte bis 1 °C unter der Norm, so zum Beispiel in Basel oder in St. Gallen.

In höheren Lagen stieg die Novembertemperatur im Mittel knapp über die Norm 1981−2010. Einzelne Gipfellagen verzeichneten knapp 1 °C über der Norm. Südlich der Alpen bewegte sich die Novembertemperatur um 0,5 °C über der Norm 1981−2010.

Im landesweiten Mittel erreichte die Novembertemperatur die Norm 1981−2010 von 1,2 °C. Die ab 2022 verwendete Norm 1991−2020 kommt auf 1,7 °C zu liegen. Zwischen den beiden Normperioden liegt also eine Erwärmung von 0,5 °C. Die vorindustrielle Novembernorm 1871−1900 lag bei 0,3 °C. Seither ist der November in der Schweiz um 1,4 °C wärmer geworden.

Kräftiger Wintergruss



Der November startete tiefdruckbestimmt. Vom 1. bis am 4. November fiel verbreitet Niederschlag. Vor allem die Ostalpen erhielten gebietsweise reichlich Schnee mit 4-Tages Neuschneesummen von 50 bis 60 cm. Die höchsten 1-Tages-Neuschneesummen erreichten um 40 cm, lokal auch über 50 cm.

Der Messstandort Segl-Maria im Oberengadin registrierte vom 3. auf den 4. November 56 cm Neuschnee. Das war die zweithöchste 1-Tages Neuschneesumme für den Monat November seit Messbeginn 1864, zusammen mit dem November 1898. Mehr November-Neuschnee innerhalb eines Tages gab es in Segl-Maria nur in den Jahren 1904 und 1950. Damals fielen je 65 cm.

Nebel im Norden, sonst sonnig



Vom 5. bis am 12. November waren Hochdrucklagen das bestimmende Wetterelement. Sie brachten über den Niederungen der Alpennordseite viel Nebel oder Hochnebel, der sich am Nachmittag oft auflöste. Am 12. November blieb der Hochnebel vielerorts ganztags liegen.

In den Alpen und auf der Alpensüdseite herrschten derweil meist sonnige, vom 10. bis am 12. auch milde Bedingungen. Sehr mild zeigten sich die Berglagen mit einer Tagesmitteltemperatur von 6 bis 8 °C über der Norm 1981−2010.

Das anhaltende Hochdruckwetter wurde am 10. November durch feuchte Mittelmeerluft unterbrochen. In den Alpen blies ein kräftiger Föhn. Die Tagesmaximumtemperatur bewegte sich in den Föhntälern der Ostalpen und im Wallis zwischen 16 und lokal über 18 °C.

Nochmals anhaltendes Hochdruckwetter



Nach einer Tiefdruckphase vom 13. bis am 15. November mit etwas Schneefall bis gegen 1000 m war das Wetter in der Schweiz bis am 24. November wieder weitgehend hochdruckbestimmt. Mit dem Hochdruckwetter stellte sich auch der Hochnebel über den Niederungen der Alpennordseite wieder ein. Er blieb meist ganztags liegen.

In den Bergen und auf der Alpensüdseite war es mehrheitlich sonnig. Am 19. und 20. November meldeten die Gipfelstationen eine Tagesmitteltemperatur von 6 bis 9 °C über der Norm 1981−2010. Nur wenig Sonnenschein gab es am 17. und am 22. November mit dem Durchzug schwacher Niederschlagszonen.

Schneefall bis in tiefe Lagen



Zwischen einem kräftigen Hochdruckgebiet über dem nördlichen Atlantik und einem Tiefdruckgebiet über Skandinavien floss ab dem 25. November polare Kaltluft Richtung Alpen. Auf der Alpennordseite fiel am Abend des 25. und am 26. November gebietsweise der erste Schnee bis in tiefen Lagen. Bis am 29. November schneite es im Norden weiter und regional bildete sich auch in tiefen Lagen zeitweise eine feine Schneedecke.

Am Abend des 27. Novembers führte der Kaltlufteinbruch auch auf der Alpensüdseite zu Schneefällen bis in tiefe Lagen, begleitet von einigen Gewittern mit heftigen Graupelschauern.

Wenig Niederschlag



Der November zeigte sich verbreitet niederschlagsarm. In vielen Gebieten blieben die Mengen unter 50 %, regional auch unter 30 % der Norm 1981−2010. In Mittelbünden und auf der Alpensüdseite wurde die Norm lokal erreicht oder überschritten. Das Engadin meldete Novembersummen zwischen 125 und knapp 140 % der Norm 1981−2010.

Mit dem Blattfall beginnt der phänologische Winter



Der Blattfall der Buche begann in der letzten Oktoberdekade und verstärkte sich ab Ende Oktober mit dem Wetterwechsel zu Niederschlägen und tieferen Temperaturen. Die Buchenblätter fielen genau zu einem mittleren Zeitpunkt verglichen mit der Periode 1981−2010.

Der Blattfall von Birken und Rosskastanien begann schon verbreitet in der letzten Oktoberdekade. So fielen schon einige Blätter beim Frontdurchgang mit starkem Wind am 21. Oktober. Der Blattfall beider Bäume konnte meist in die Klassen «normal» oder «früh» eingeordnet werden und fand 2 bis 3 Tage früher statt als im Mittel. Der Zeitpunkt des Blattfalls wird durch Wind, Regen oder Schnee mitbestimmt.

Noch während dem ganzen Monat November zeigen die Lärchen ihr gelbes Nadelkleid. Die Nadelverfärbung begann Mitte Oktober in den Bergen und teilweise auch schon im Flachland und setzte sich im November in Höhenlagen unter 1200 m fort. Insgesamt fand die Nadelverfärbung 2 Tage später statt als im Mittel der Periode 1996−2020.

Der Nadelfall der Lärchen begann mehrheitlich ab Anfang November in den Bergen und in tieferen Lagen, bis jetzt 2 Tage früher als im Mittel. Im Flachland sind jedoch noch einige Lärchen gelb, so dass die Beobachtungen zum Nadelfall der Lärchen im Dezember weitergehen werden.

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