«Mit Blick auf das Wetter wird der Dienstag wohl der extremste Tag der Woche», sagte der Experte des Deutschen Wetterdiensts (DWD), Thomas Schuster, am Montag in Stuttgart. Demnach steigen die Temperaturen in Hohenlohe auf 35 Grad und am Rhein auf 33 Grad.
In der Nacht zum Dienstag könnten ganz im Norden örtlich Gewitter mit
Starkregen zwischen 15 und 25 Liter pro Quadratmeter und Stunde sowie Sturmböen um 80 km/h und kleinkörnigem
Hagel auftreten, teilte der
DWD am Montagabend mit. Hagel mit Korngrößen um drei Zentimeter sowie schwere Sturmböen um 100 km/h könnten nicht ausgeschlossen werden.
Am Dienstag breiten sich der Prognose zufolge ab dem späten Nachmittag von Westen her Gewitter aus. Es muss mit Starkregen, Sturmböen und Hagel gerechnet werden.
Der DWD warnte zudem vor sehr hohen UV-Strahlungswerten und einer starken Wärmebelastung. Ab der zweiten Wochenhälfte sollte sich das Wetter langsam wieder beruhigen.
Nach Angaben der Hochwasservorhersagezentrale des Landes in Karlsruhe besteht keine Hochwassergefahr. Fast alle Flüsse im Südwesten zeigten einen Normalwasserstand an, nur bei wenigen gebe es leicht erhöhte Pegel.
Der heftige Sturm und Starkregen hatte am Sonntag dafür gesorgt, dass mancherorts Bäume umstürzten und Äste abbrachen. Nach Angaben des SWR brachten Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes und der Feuerwehr 300 Pfadfinder in Sicherheit, nachdem diese in einer
Scheune Zuflucht gesucht hatten. Zuvor mussten sie aus ihrem Zeltlager in Steinheim (Kreis Heidenheim) flüchten.
In Offenburg (Ortenaukreis) und Baden-Baden hatten Hunderte Bahnreisende an den Bahnhöfen festgesessen. Grund war eine Oberleitungsstörung, die noch in der gleichen Nacht behoben wurde.
Einem Bahnsprecher zufolge mussten gleich mehrere Züge in Karlsruhe enden, eine Weiterfahrt in Richtung Süden war nicht mehr möglich. Gestrandete Fahrgäste fanden in einem am Karlsruher Hauptbahnhof abgestellten Zug Unterschlupf.
Nach Angaben der Bahn konnten betroffene Fahrgäste in Offenburg, Freiburg und Karlsruhe kurz nach Mitternacht ihre Reisen wieder aufnehmen. Das Unternehmen bot den Gestrandeten als
Entschädigung Reisegutscheine an. Betroffene sollten sich an die Bahn wenden.
Für Mittwoch und Donnerstag werden Höchsttemperaturen von 28 bis 31 Grad vorhergesagt. An beiden Tagen können sich laut dem DWD im Schwarzwald und in der Alb neue
Schauer bilden, die dann weiter Richtung Nordosten und Osten ins Flachland ziehen: «Tendenziell gibt es an beiden Tagen Unwetterpotenzial», sagte Schuster. Dieses werde aber schwächer als am Wochenstart. Erst zum Wochenende wird es im Südwesten wieder trocken. Dem DWD-Experten zufolge sollen Freitag und Samstag von Unwettern verschont bleiben.