Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
04.05.2023 | 03:03 | El Niño 

Wetterphänomen El Niño kommt mit 80 Prozent Wahrscheinlichkeit

Genf - Die Welt muss sich nach einer Prognose der Weltwetterorganisation (WMO) wegen des nahenden Klimaphänomens El Niño bereits in diesem Jahr auf eine weitere Temperatursteigerung einstellen.

Wetterphänomen El Niño 2023
Zusätzlich zum Klimawandel durch menschengemachte Treibhausgase kommt nun das Wetterphänomen El Niño auf die Welt zu. Es erhöht die Chance, das bald Temperaturrekorde gebrochen werden. (c) proplanta
Schon jetzt sei das Oberflächenwasser im zentralen und östlichen Pazifik höher als im langjährigen Durchschnitt, und dies gehe immer mit höheren Temperaturen an Land einher, berichtete die WMO am Mittwoch in Genf. Mit Blick auf 2024 und 2025 seien wegen El Niño sogar Temperaturrekorde zu befürchten, sagte WMO-Chef Petteri Taalas.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein El Niño entwickelt, liege für die Periode Juni bis August bei 70, für Juli bis September bei 80 Prozent, teilte die WMO mit. Das könne die globale Durchschnittstemperatur, die durch menschengemachte Treibhausgase seit Jahrzehnten steigt, zusätzlich in die Höhe treiben. «Die Entwicklung eines El Niño erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Temperaturrekorde gebrochen werden», sagte Taalas.

El Niño und das Gegenstück La Niña begünstigen Extremwetter in vielen Weltregionen. El Niño treibt die globale Durchschnittstemperatur in die Höhe, während La Niña einen kühlenden Effekt hat. Sie tauchen abwechselnd alle paar Jahre auf. Bei beiden verändern sich die Meeres- und Luftströmungen im und über dem süd-südöstlichen Pazifik. Je nach Weltregion erzeugt dies vermehrte Niederschläge oder Dürren. Weil die Erwärmung der Küstengewässer vor Peru immer zum Jahresende besonders hoch waren, nannten Fischer das Phänomen El Niño (das Christkind).

In den vergangenen drei Jahren sei das globale Klima von La Niña beeinflusst worden, sagte Taalas. «Das wirkte wie eine Bremse auf den globalen Temperaturanstieg.» Wie lange El Niño anhält oder wie stark die Folgen sind, könnten Fachleute nicht voraussagen. Typische Folgen sind nach WMO-Angaben mehr Regenfälle in Teilen Südamerikas, den südlichen USA und am Horn von Afrika (Somalia, Äthiopien und Kenia). In Australien, Indonesien und Teilen von Südasien komme es dagegen öfter zu starken Dürren. Von Juni bis September steige bei El Niño die Gefahr von schweren Stürmen im zentralen und östlichen Pazifik, während sich im Atlantik oft weniger Hurrikans bilden.

2014 bis 2016 waren durch einen sehr starken El Niño gekennzeichnet. Dies trug neben dem Klimawandel dazu bei, dass 2016 das heißeste Jahr seit der Industrialisierung war. Die globale Durchschnittstemperatur lag nach Angaben der WMO rund 1,3 Grad über dem Durchschnittswert von 1850-1900. Nicht jeder El Niño hat so starke Auswirkungen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Wann darf ein Unternehmen mit Klimaneutralität werben?

 Weltwirtschaft droht laut Studie durch Klimafolgen stark zu schrumpfen

 Neues Klimaschutzgesetz kommt: Drohung mit Fahrverboten vom Tisch

 Klima-Expertenrat äußert sich zum Treibhausgas-Ausstoß 2023

 Auch März mit weltweitem Hitzerekord

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich