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24.12.2013 | 09:01 | Jahresrückblick 2013 

Wetterschäden und gefährliche Wetterereignisse in Deutschland 2013

Offenbach - Im vergangenen Jahr traten deutschlandweit wieder viele Unwetter auf, die Menschenleben forderten und zu beträchtlichen Schäden führten.

Wetterschäden 2013
(c) Franz Pfluegl - fotolia.com
Im vergangenen Jahr traten deutschlandweit wieder viele Unwetter auf, die Menschenleben forderten und zu beträchtlichen Schäden führten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat den Wetterverlauf des Jahres 2013 Tag für Tag und rund um die Uhr überwacht, etwa 30.000 Mal frühzeitig vor gefährlichen Wetterlagen gewarnt und diese dokumentiert.

Wie auch im Vorjahr hat der DWD Medienberichte über größere Schäden durch Unwetter in Deutschland gesammelt und ausgewertet. Die folgende detaillierte Zusammenstellung für den Zeitraum Dezember 2012 bis November 2013 hat allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Dezember 2012



Schnee- und Eisglätte sorgten vom 2. bis 14. für mehrere Tausend Verkehrsunfälle mit zahlreichen Verletzten im gesamten Bundesgebiet. Dabei kamen mehrere Personen, oft bei Frontalzusammenstößen oder Auffahrunfällen, ums Leben. Aufgrund unter Schneelast umgefallener Bäume wurden, vor allem in der Mitte und im Osten Deutschlands, Straßen und Bahnlinien gesperrt. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen. Die Deutsche Bahn drosselte die Geschwindigkeit ihrer Fernzüge auf 200 km/h. In Dresden entgleiste am 9. wegen einer schneeverstopften Weiche eine Straßenbahn.

Die Nacht zum 13. verbrachten viele Autofahrer eingeschneit im Stau auf der Autobahn bei Chemnitz. Am 7. und 10. fielen am Frankfurter und Düsseldorfer Flughafen wegen Schneefall Hunderte Flüge aus. In der Nacht zum 8. erfror eine Frau in Großkühnau im Park und in der Nacht zum 9. erfror ein Mann vor einem Obdachlosenheim in Rüsselsheim. Am 9. wurde der Weihnachtsmarkt auf der Wartburg wegen starker Böen und Schneefall geschlossen.

Für einen Mann, der sich im Odenwald verirrte, war der Schnee am Abend des 10. lebensrettend. Seine eigenen Fußspuren führten die Retter zu ihm. In Chemnitz wurden ab dem 12. Turn- und Schwimmhallen auf Grund starker Schneemassen auf den Dächern gesperrt.

Am 22. und 23. kam es im Norden von Hannover bis Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu glättebedingten Unfällen, zum Teil mit Schwerverletzten. Auf Grund andauernden starken Regens traten im Raum Essen Bäche und Flüsse über die Ufer, Straßen wurden überflutet und Keller liefen voll. In der Nacht zum 27. verursachte Sturm in Singen in Baden-Württemberg Schäden an Gebäuden.

Hagelmeldungen liegen aus St.-Peter-Erding am 5., vom Feldberg im Schwarzwald am 15./17./25. und 27. sowie aus Berlin- Tegel am 30. vor.

Januar 2013



Anhaltender Regen sowie Schneeschmelze führten vom 4. bis 6. in Bayern und Sachsen vor allem an den Nordrändern von Erzgebirge und Alpen zu Überflutungen und Hochwasser. Schneefälle vom 10. bis 12. sorgten in Sachsen für glatte Straßen und über 100 Unfälle - eine Autofahrerin starb nach einer Kollision mit einem Laster.

Weitere Schneefälle führten vom 15. bis 17. zunächst in der Westhälfte und nachfolgend in der Südhälfte Deutschlands zu glatten Straßen und zahleichen Unfällen. Leider gab es auch Tote. Autobahnabschnitte wurden gesperrt, es kam zu Verspätungen im öffentlichen Nahverkehr und auf dem Flughafen München zu Flugausfällen. Bei Bayerisch-Eisenstein im Böhmerwald verloren Lehrerinnen mit einer Schülergruppe bei starkem Schneetreiben die Orientierung. Durch einen Notruf bei der Bergwacht wurden sie gefunden.

Von Südwesten einsetzender gefrierender Regen sorgte am 20./21. für glatte Straßen. Fast im gesamten Bundesgebiet kam es zu Tausenden von Unfällen und Streckenabschnitte mussten gesperrt werden. Außerdem war der Flugverkehr stark beeinträchtigt - der Frankfurter Flughafen war stundenlang gesperrt. Züge hatten teils erhebliche Verspätungen, der öffentliche Nahverkehr wurde in verschiedenem Orten eingestellt und Straßenbahnen in hessischen Orten konnten wegen vereister Oberleitungen nicht fahren.

In Sulz am Neckar stürzte ein Rentner schwer und starb. In den Landkreisen Osnabrück und Hameln-Pyrmont sowie im Rheingau-Taunus-Kreis und in Teilen Frankens fiel an fast allen Schulen der Unterricht aus. Bei Aufklaren in der Nacht zum 28. bildete sich in Nordrhein-Westfalen überfrierende Nässe, die zu einigen Unfällen führte. So fuhr bei Wesel ein LKW einen Baum um und fing Feuer.

Zum Monatsende fegte ein Sturm über Norddeutschland hinweg. Die erste Sturmflut des Jahres setzte den Hamburger Fischmarkt unter Wasser, Container stürzten um und in Curslack wurde eine Reetdachscheune zerstört. Umstürzende Bäume beschädigten Häuser in Gehrden in Niedersachsen und in Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern sowie Autos im niedersächsischen Barsinghausen und Ganderkesee. In Dortmund wurde ein Besenwagen der Entsorgungsbetriebe umgeweht, der eingeklemmte Fahrer kam schwer verletzt ins Krankenhaus. In Köln wurde eine Rheinbrücke wegen herabgefallener Gerüstteile zeitweise gesperrt.

Hagel wurde am 28. in St. Peter-Ording, am 30. vereinzelt an Mecklenburg-Vorpommerns Küste, in Sachsen sowie vom Bodensee bis zum Alpenrand und am 31. vereinzelt im Harz und in Sachsen beobachtet.

Februar 2013



Nach anhaltenden Niederschlägen um den Monatswechsel Januar/Februar wurde von Süddeutschlands Flüssen Hochwasser gemeldet. Ufernahe Bereiche wurden überschwemmt, so die B37 bei Heidelberg. Keller liefen voll und die Schifffahrt auf Mosel, Abschnitten des Rheins und dem Neckar vorübergehend eingestellt. Im Kreis Waldshut wurden mehrere Straßen von Erdrutschen blockiert.

Sturmschäden wurden am 3. aus Korbach in Hessen, am 5. aus Weisendorf in Bayern und am 6. aus Voerde in Nordrhein-Westfalen gemeldet. Ab dem 5. kam es durch starke Schneefälle und nachfolgender Schnee- und Eisglätte zu mehreren Tausend Unfällen im Straßenverkehr mit etlichen Schwerverletzten. Manche endeten tödlich: am 5. kam ein Mann bei Augsburg ins Schleudern und prallte gegen einen Baum, am 10. geriet ein Autofahrer bei Reutlingen ins Schleudern, ein 55-jähriger fuhr bei Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern frontal gegen einen Baum.

Am 8. kam es im Allgäu zu einer Massenkarambolage. 21 Fahrzeuge fuhren auf der A980 ineinander, 13 Personen wurden verletzt. Laster blieben an Steigungen liegen und blockierten den Verkehr, so am 6. am Berg Sackpfeife bei Biedenkopf und auf der B49 zwischen Löhnberg und Weilburg sowie am 25. in Mittelfranken auf der B8 Richtung Neustadt/Aisch. Auf der B308 im Allgäu kippten am 8. ein Müllauto und ein Schneepflug um.

Auf den Flughäfen Frankfurt, Düsseldorf und Nürnberg wurden an verschiedenen Tagen teilweise bis zu 100 Flüge gestrichen. In Mittelhessen fiel an einigen Schulen am 6. der Unterricht aus. In Nürnberg fuhren vom 23. bis 25. zeitweise keine Straßenbahnen, in Fürth rückte die Müllabfuhr nicht aus. Einige Fußballspiele in der 2. und 3. Bundesliga fielen aus.
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