Der Großteil der betroffenen Fläche von rund 4,5 Millionen Hektar liege in Brasilien und Indonesien, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Naturschutzorganisation Forest Trends in Washington. Dahinter folgten unter anderem Bolivien, Kolumbien, Mexiko und Malaysia. Rund ein Drittel der Produkte, die auf den gerodeten Flächen angebaut werden, würden dann exportiert - etwa in die USA, nach China und nach Europa.
Insgesamt seien fast 70 Prozent des zwischen 2013 und 2019 zur Produktion von Rohstoffen abgeholzten Regenwaldes illegal zerstört worden, hieß es weiter. Der Anteil der illegal gerodeten Fläche sei damit um ein Drittel höher als noch im Zeitraum 2000 bis 2012.
In Brasilien ist demnach die Situation besonders dramatisch. Fast die gesamte (mindestens 95 Prozent) Abholzung sei dort 2019 illegal gewesen, heißt es in dem Bericht von Forest Trends. 2019 war das erste Jahr von Jair Bolsonaro als brasilianischer Präsident. Der Rechtspopulist, der wegen der verheerenden Waldbrände 2019 international in die Kritik geriet, hat die Ausbeutung des Amazonasgebiets befürwortet
Ihm wird vorgeworfen, ein Klima geschaffen zu haben, in dem sich Farmer immer mehr zur Landnahme für landwirtschaftliche Nutzung ermutigt fühlen. Zugleich wurden Umwelt- und Kontrollbehörden gezielt geschwächt. Dabei kommt Brasilien eine Schlüsselrolle beim
Klimaschutz zu. Das südamerikanische Land verfügt mit einem Anteil in der Größe Westeuropas über einen großen Teil des Amazonasgebiets, das als CO2-Speicher gilt.