04.06.2023 | 13:52 | Bodensee
Wildbienenbestand in Obstanlagen auf hohem NiveauKonstanz - Das Engagement der Obstbauern in der Bodenseeregion für die Förderung von Insekten, Vögeln und weiteren Wildtierarten zeigt nachhaltigen Erfolg. |
Die jüngste Zählung von Wildbienen im Niederstamm-Apfelbau bestätigte, dass sich der Bestand der Bestäuber in dieser Anbauregion rund 112 Arten auf hohem Niveau stabilisiert hat, wie die Bodensee-Stiftung am Dienstag (30.5.) mitteilte. Im Vergleich zum ersten Monitoring von 2010 bedeutet das nahezu eine Verdopplung der Artenzahl.
Unter den zuletzt erfassten Arten gelten 26 als landesweit im Bestand bedroht oder sie sind in der Vorwarnliste aufgeführt. Die Initiative zur koordinierten Förderung der Artenvielfalt geht zurück auf das Pro-Planet-Biodiversitätsprojekt der Bodensee-Stiftung, der Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft mbH, der Rewe Group und dem Kreisimkerverein Tettnang-Friedrichshafen. Es startete vor 13 Jahren. Das Wildbienenmonitoring ist fester Teil des Projekts.
Es wurde nach den Jahren 2010, 2013 und 2017 im Jahr 2021 zum vierten Mal durchgeführt. Begleitet von Experten und Wissenschaftlern werden in den Obstplantagen und auf den Höfen verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um ein reichhaltiges Nahrungsangebot, Rückzugsgebiete und charakteristische Habitate zu schaffen. Sukzessive nahm die Anzahl der Obsterzeuger zu, die die Lebensbedingungen der Bestäuberinsekten verbesserten.
Waren es 2013 zunächst 80 Betriebe, zählte das Projekt am Bodensee 2017 bereits 120; aktuell nehmen und 130 Betriebe teil. Seit 2010 wurden in der Bodensee- und Neckarregion auf gut 570 ha ein- und mehrjährige Blühflächen mit heimischen Wildkräutern und Blühpflanzen angelegt, rund 14.400 Hecken, Bäume und Sträucher gepflanzt und über 3.300 Nisthilfen für Insekten, Vögel und Fledermäuse installiert.
Die Wirkung: Die Anzahl der gezählten Wildbienen nahm deutlich zu. Im ersten Projektjahr 2010 waren in den untersuchten Niederstamm-Anlagen 56 Wildbienenarten erfasst, darunter fünf Arten, die als gefährdet eingestuft waren. 2021 zählte das Monitoring 112 verschiedene Wildbienenarten. Dieses Ergebnis ist besonders vor dem Hintergrund der widrigen Witterungsbedingungen im Untersuchungsjahr 2021 bemerkenswert.
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