(c) proplanta Gesetzwidrige Tötungen von Dachsen hätten 2020 ebenso um gut ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr zugelegt wie illegale Fischerei, teilte der Verbund Wildlife and Countryside Link am Donnerstag mit.
Die bestätigten Fälle gegen Greifvögel sowie Meeressäuger wie Delfine oder Robben verdoppelten sich jeweils fast. Im Fokus standen zudem Fledermäuse sowie die illegale Jagd auf Füchse. Hingegen ging in den zentralen Straftaten die Zahl der Verurteilungen um mehr als die Hälfte zurück.
Die Koalition aus 16 Tierschutzorganisationen machte die Umstände der Pandemie für den Anstieg verantwortlich. Täter hätten ausgenutzt, dass die Polizei sich verstärkt auf Verstöße gegen Lockdown-Regeln konzentriert habe, hieß es zur Begründung.
Wegen Abstandsregeln und coronabedingter Abwesenheit von Beamten seien die Möglichkeiten zur Strafverfolgung eingeschränkt gewesen. Zudem hätten mehr Menschen Ausflüge in die Natur unternommen - das habe sowohl zu mehr Taten als auch zu einer häufigeren Anzeige von Delikten durch Zeugen geführt.
Die Tierschützer forderten eine verbesserte Erfassung und Überwachung von Wilderern. Der Verbund betonte, dass die Kriminalität über die Tierwelt hinausgehe. So würden illegal Schneeglöckchenzwiebeln für den Verkauf geerntet und Pilze gepflückt, um Restaurants zu beliefern. Die Regierung müsse diese Vergehen ernster nehmen.
«Der Rückgang der Tierwelt ist bereits zu spüren, und die Arten können es sich kaum leisten, dem zusätzlichen Druck ausgesetzt zu sein, brutal erschossen, gefangen oder vergiftet zu werden», sagte Mark Thomas von der Organisation Royal Society for the Protection of Birds.
Die Denkmalpflegeorganisation National Trust kündigte an, auf den von ihr verwalteten Ländereien keine Jagden auf künstliche Fuchsspuren mehr zu erlauben. Tierschützer kritisieren, dass dabei immer wieder echte Füchse aufgestöbert und von Hunden zu Tode gehetzt werden. Die Hetzjagd auf lebende Tiere ist in England verboten.
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