Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.03.2013 | 16:21 | Cites-Artenschutzkonferenz 

Menschenaffen sind immer öfter Opfer illegalen Handels

Bangkok - Mehr als 22.000 Menschenaffen sind nach einer neuen Schätzung seit 2005 von Wilderern aus Wäldern in Afrika und Asien gestohlen worden.

Menschenaffe
(c) proplanta
Der illegale Handel mit den Tieren wächst in alarmierendem Ausmaß, berichtet das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep). 64 Prozent der Tiere waren Schimpansen, heißt es in dem Bericht, den die Organisation am Montag in Bangkok bei der Cites-Artenschutzkonferenz vorlegte. Danach fallen dem illegalen Handel jedes Jahr rund 3.000 Tiere zum Opfer.

Unep und die Mitgliedsländer der «Great Apes Survival Partnership» (Grasp) haben zwischen 2005 und 2011 fast 2.000 Fälle von Menschenaffen-Wilderei dokumentiert. «Das ist nur die Spitze des Eisbergs», heißt es in dem Bericht. «Das Ausmaß der Wilderei zeigt, dass die internationale Gemeinschaft und Organisationen, die gefährdete Arten schützen, auf der Hut sein müssen, um denen, die von diesen illegalen Aktivitäten profitieren, einen Schritt voraus zu sein», sagte Unep-Exekutivdirektor Achim Steiner.

Die Menschenaffen stehen im Washingtoner Artenschutzabkommen (Cites) im Anhang I. Damit ist jeglicher Handel verboten. Die 178 Unterzeichnerstaaten des Abkommens tagen zurzeit in Thailand und entscheiden, ob Handelsverbote auf weitere Tier- und Pflanzenarten ausgeweitet werden können und ob der Handel mit bestimmten Arten reguliert oder gar gelockert werden kann.

Menschenaffen werden dem Bericht zufolge von zwielichtigen Zoos und Touristenveranstaltern gekauft. An Mittelmeerstränden werden sie demnach für Fotos mit Touristen benutzt, in asiatischen Safariparks treten sie beim Schauboxen an. Neureiche schmückten sie gerne mit exotischen Haustieren. Seit 2007 seien allein aus Guinea 130 Schimpansen und zehn Gorillas mit falschen Papieren nach Asien geschafft worden. 2006 habe ein Safaripark in Thailand eingeräumt, dass er auf Borneo und Sumatra 54 Orang-Utans gekauft hat.

«Menschenaffen sind wichtig für die Gesundheit der Wälder», sagte Grasp-Koordinator Doug Cress. «Wenn nur 10 oder 20 Tiere aus einem Gebiet gestohlen werden, hat das riesige Auswirkungen auf die Artenvielfalt.» Die Ermittler haben es laut Bericht immer öfter mit organisierten Verbrecherbanden zu tun, die auch Waffen und Drogen schmuggeln und Geld in großem Stil waschen. In Kamerun wurde ein lebender Schimpanse eingequetscht in einer Ladung zwischen Marihuana-Säcken entdeckt.

Die Banden seien raffiniert, heißt es in dem Bericht weiter. Nur 27 Verdächtige wurden zwischen 2005 und 2011 in Afrika und Asien festgenommen. Die Gewinnspannen der Mittelsmänner lägen bei bis zu 400 Prozent. Orang-Utans brächten 1.000, Gorillas 400.000 Dollar ein. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken