Sie sind scheu und selten: Wildkatzen in Bayern. Der Bund Naturschutz fördert die Ausbreitung des Tieres. Dazu gehören regelmäßige Zählungen - das funktioniert mit Baldrian. (c) hkuchera - fotolia.com
Im Monitoringjahr 2019/20 gab es demnach 67 Nachweise, im Vergleichszeitraum 2014/15 waren es 209 Nachweise. Allerdings gab es 2019/20 auch weniger Kontrollpunkte, an denen die Wildkatzen gezählt werden konnten.
Gezählt werden die Tiere an Holzpfosten, die Naturschützer im Wald aufstellen und mit Baldrian besprühen. Das lockt die Wildkatzen an, die sich daran reiben. Anhand der Katzenhaare werden die Tiere nachgewiesen. Dafür werden die Haare analysiert, um Wild- von Hauskatzen unterscheiden zu können. 2014/15 hatten die freiwilligen Katzenzähler bayernweit 1.992 Stöcke aufgestellt, 2019/20 waren es 1.137 Stöcke.
Nach eigenen Angaben investiert der BN jährlich 50.000 Euro in den Schutz der Wildkatzen im Freistaat. Nachdem das Tier 1940 in Bayern als ausgestorben galt, züchtete der BN in eigenen Gehegen zwischen 1984 und 2009 mehr als 600 Exemplare der Wildkatze, um sie auszuwildern.
Zahlreiche Nachweise gab es seit dem ersten großen Monitoring 2014/15 vor allem in Unterfranken, aber auch in Mittel- und Oberfranken. In den vergangenen Jahren habe sich die Wildkatze zunehmend auch im südöstlichen Bayern sowie in Schwaben angesiedelt, sagte Sabine Jantschke, Beauftragte für Wildkatzen beim BN. Wie viele Wildkatzen nun im Freistaat leben, lasse sich schwer sagen. Es könnten um die 500 Exemplare sein, so Jantschke.
In Deutschland gilt die Wildkatze als gefährdet, in Bayern gar als vom Aussterben bedroht. Einer ihrer größten Feinde ist der Straßenverkehr.