Die
Wildschweine finden in den Wäldern ausreichend Futter und Versteckmöglichkeiten, um sich und ihren Nachwuchs zu versorgen. Die milden Winter setzen zudem die natürliche Selektion außer Kraft: Fast jeder Frischling überlebt sein erstes Jahr. Die Schweinehalter betrachten diese Entwicklung mit großer Sorge. Denn Wildschweine sind Überträger von Tierseuchen wie der Schweinepest. Zudem verursacht das
Schwarzwild massive
Wildschäden auf landwirtschaftlichen Flächen und in den Jagdrevieren.
Betroffen sind Landwirte, Grundeigentümer und Jäger in vielen Regionen Deutschlands. Alle Beteiligten müssen ein fundamentales Interesse daran haben, die Schwarzwildbestände gemeinsam auf ein tragbares Maß herunterzufahren. Um Lösungen zu entwickeln, haben der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) und der Deutsche
Bauernverband (
DBV) auf Initiative des Bundesministeriums für Ernährung, Verbraucherschutz und Landwirtschaft (
BMELV) im vergangenen Jahr das Modellvorhaben „Schwarzwildbewirtschaftung in der Agrarlandschaft“ auf den Weg gebracht. Auf sechs verschiedenen Betrieben werden verschiedene Bejagungsstrategien und ackerbauliche Methoden zur Reduzierung des Schwarzwilds erprobt. Im Blickpunkt stehen dabei insbesondere Regionen, in denen große Flächen dem Energiepflanzenanbau dienen.
Die ersten Zwischenergebnisse des Vorhabens werden auf einer Informationsveranstaltung im Rahmen der Messe
Agritechnica in Hannover am 12. November 2009 ab 13.00 Uhr vorgestellt. Tagungsort ist das Messegelände Hannover, Convention Center, Saal 3 B. Als Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes und Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes wird Friedhelm Decker die Podiumsdiskussion um 15.20 Uhr moderieren. (RLV)