Und tatsächlich fällt der meteorologische Winter, der in der nächsten Woche zu Ende geht, diesmal zu kalt aus - verglichen mit dem langjährigen Mittel. Dafür ist allerdings allein der schneereiche und bitterkalte Dezember verantwortlich, Januar und Februar waren nach Berechnungen des deutschen Wetterdienstes (
DWD) in Offenbach zu mild. Tauende Schneemassen ließen die Flüsse überlaufen.
«Der Winter war weit von einem Eiswinter oder gar einem Jahrhundertwinter entfernt», sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux der Nachrichtenagentur dpa. Um ein knappes Grad liege die Durchschnittstemperatur der Wintermonate unter dem langjährigen Mittel. Damit ist dieser Winter der dritte zu kalte in Folge - davor war es jahrelang zu warm. Am
Klimawandel ändere das allerdings nichts, sagte Lux, denn dafür würden nicht einzelne Jahreszeiten ausgewertet.
Ungewöhnlich kalt war es hierzulande nur im Dezember - der Monat war 4,3 Grad kälter als im Schnitt. Nach DWD-Angaben war es der kälteste Dezember seit 1969, immer wieder herrschten Wetterlagen mit Frostluft aus dem Norden. Dazu kamen vielerorts Rekordschneefälle und eine weiße Weihnacht im ganzen Land - das hatte es zuletzt 1981 gegeben. Auf dem Frankfurter Flughafen kamen im ganzen Monat 59 Zentimeter Schnee zusammen, so viel wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. An mehreren Tagen brachte das Wetter die Flugpläne in Europa durcheinander. Tausende Flüge fielen aus, kurz vor Weihnachten strandeten tausende Urlauber in den Flughafenterminals. Frost und Schnee bremsten auch Züge aus, tagelang herrschte Chaos bei der Bahn.
«Dagegen waren Januar und Februar aus meteorologischer Sicht eher langweilig», sagte Lux. Die Temperaturbilanz für beide Monate zeigt eine Abweichung nach oben - der Januar war 1,5 Grad zu mild, der Februar voraussichtlich um 0,4 Grad. Der Dezember-Schnee schmolz rasch dahin, hinzu kam Dauerregen. Beides zusammen fassten viele Flüsse nicht. Ein halber
Bodensee sei innerhalb kurzer Zeit als Schmelzwasser abgeflossen, sagte Lux. (dpa)