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21.11.2015 | 13:26 | Klimakatastrophe aufhalten 

Wissenschaftler wollen Klimapolitik machen

Berlin - Die Klimakatastrophe kann man aufhalten. Davon ist der amerikanische Ökonom Jeffrey Sachs überzeugt.

Klimakatastrophe aufhalten
Wie lässt sich das Weltklima noch retten? Forscher aus aller Welt wollen nicht mehr nur zuschauen, sondern eingreifen. Arte stellt die Aktivisten vor. (c) proplanta
«Was wir wollen, ist eine menschenwürdige Welt. Wir verfügen über alle Mittel, das Problem zu lösen. Wir haben nur noch nicht entschieden, das Problem richtig anzugehen.» Sachs ist nicht irgendein Spinner. Der Forscher hat Gehör bei hohen Politikern.

Seine Bewegung will die Entscheidungsträger dieser Welt davon überzeugen, dass die Katastrophe abgewendet werden kann, ohne in die Steinzeit zurückzufallen.

Von den weltweiten Bemühungen von Wissenschaftlern und Aktivisten erzählt die französische Dokumentation «Klimapolitik: Wann, wenn nicht jetzt?», die am Dienstag (24.11.) um 20.15 bei einem Themenabend auf Arte läuft.

Die Zeit drängt. Im Dezember dieses Jahres versammeln sich die Mitglieder der Vereinten Nationen in Paris, um bei der UN-Klimakonferenz über die Zukunft der Erde zu verhandeln. Dort soll ein neues Klimaschutzabkommen verabschiedet werden, das eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf zwei Grad Celsius vorsieht.

Zum ersten Mal nehmen am Klimagipfel nicht nur Politiker, sondern auch Wissenschaftler wie Sachs teil - «ein «Yes We Can» der internationalen Wissenschaft», wie es Arte nennt. Es geht um konkrete Szenarien, wie die Weltwirtschaft die klimaschädliche Verbrennung von Kohle zurückfahren kann.

Seit dem ersten UN-Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 gab es zahlreiche Folgekonferenzen, leider ohne wirklichen Erfolg. Dabei ist das Ziel dieser Weltgipfel - die Unterzeichnung einer für alle Staaten bindenden Klimaschutzvereinbarung - für die Zukunft der Erde von höchster Bedeutung.

Möchte man das Schlimmste verhindern, muss der Anstieg der Durchschnittstemperaturen auf maximal zwei Grad Celsius gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung begrenzt werden. Um dies zu erreichen, müssten die heutigen CO2-Emissionen um die Hälfte verringert werden. Aber wer verpflichtet sich wozu? Dies wird sich bei der UN-Klimakonferenz in Paris herausstellen. Die Mitgliedsstaaten stehen vor einer enormen Herausforderung.

Alle Staaten überdenken ihre Klimapolitik. Wissenschaftler weltweit wollen Einfluss nehmen, ihr Anführer ist Sachs. «Wir werden alle Politiker zur Rechenschaft ziehen», sagt Sachs vor jubelnden Demonstranten. «Nicht nur heute, sondern jeden Tag für Tag. Bis zur Konferenz im Dezember. Ab heute werden wir siegen.» Der angesehene Wirtschaftsexperte, der vom «Time Magazine» zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt erkoren wurde, hat bereits zahlreichen Ländern aus der Wirtschaftskrise geholfen.

Sachs ist ein Visionär, der ungewöhnliche Wege einschlägt und innovative Ideen verfolgt. Im Vorfeld des Pariser Umweltgipfels versammelte er die besten Wissenschaftler aus den 15 Ländern mit dem höchsten CO2-Ausstoß und stellte sie vor eine Aufgabe: Alle sollten für ihr eigenes Land eine Lösung präsentieren, um die CO2-Emissionen bis 2050 zu verringern, ohne dabei die wirtschaftliche Entwicklung zu bremsen. Schon bald werden wir wissen, ob die Politik sich überzeugen lässt.
dpa
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