Die Wölfe bleiben auch rund 20 Jahre nach ihrer Rückkehr ein heiß diskutiertes Thema, in Niedersachsen stoßen immer mehr Wölfe auf Millionen Nutztiere. Ein Problemwolf sorgt für Schlagzeilen, nicht nur Schäfer fordern einen leichteren Abschuss. Und Schutz kostet. (c) Vasily Smirnov - fotolia.com
So wurden für Schutzmaßnahmen bis Mitte Dezember etwa 736.000 Euro ausgegeben, wie eine Sprecherin des Umweltministeriums mitteilte. Für Billigkeitsleistungen, die ohne Rechtsanspruch ausgezahlt wurden, kamen knapp 31.000 Euro dazu.
Außerdem gab der Landesbetrieb für
Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz (NLWKN) für das Wolfsmanagement etwa für DNA-Analysen bis dahin knapp 225.000 Euro aus.
Insgesamt wurden in Niedersachsen bereits 23 Rudel nachgewiesen, wie die Sprecherin mitteilte. Dazu kamen noch sechs Wolfspaare und ein territoriales Einzeltier. Damit geht das Ministerium bei acht bis zehn Tieren pro Rudel von rund 230 Wölfen in Niedersachsen aus.
Bei den gerissenen Nutztieren gab es nach Angaben des Ministeriums noch keine aussagekräftigen Zahlen. Bis Mitte Dezember habe es rund240 Attacken auf Nutztiere gegeben, von denen bis dahin aber nur knapp 90 eindeutig per DNA-Analyse dem Wolf zuzuordnen waren.
In knapp 120 Fällen stand das Ergebnis noch aus, in 23 weiteren Fällen war keine Beurteilung anhand der
DNA möglich. In acht Fällen war der Verursacher nachgewiesenermaßen kein Wolf. Im Jahr 2018 gab es 260 Angriffe mit Nutztierrissen, 150 Vorfälle konnten einem Wolf zugeordnet werden.
Die seit gut zehn Monaten ergebnislose
Jagd auf den Rodewalder Problemwolf im Landkreis Nienburg sei frustrierend, hatte
Umweltminister Olaf Lies (
SPD) Mitte Dezember gesagt. «Ohne die
Jäger sehe ich nicht, dass wir zukünftig in der Lage sind, das zu machen», sagte er. Lies will im Frühjahr eine Wolfsverordnung auf den Weg bringen, die das Abschießen aggressiver Wölfe erleichtern soll.
Sobald das neue
Bundesnaturschutzgesetz verabschiedet sei, könne eine Landesverordnung erarbeitet werden, sagte er im Landtag in Hannover. Weidetierhalter hatten zuvor sogenannte Schutzjagden auf Wölfe gefordert, um die Schäden zu begrenzen.