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08.10.2020 | 05:32 | Umweltgift 

Wohin mit PFC-verseuchtem Erdaushub?

Rastatt - Mit umweltschädlichen PFC-Chemikalien verseuchter Boden könnte in einigen Jahren in einer Deponie in Gaggenau (Kreis Rastatt) gelagert werden.

Belasteter Ackerboden?
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Giftiges PFC auf Ackerland - die Belastung mit dem Umweltgift hält die Region rund um Rastatt und Baden-Baden seit Jahren in Atem. Möglicherweise kann eine Deponie verseuchten Erdaushub annehmen - das aber wird teuer und dauert noch lange. (c) proplanta
Eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass dies grundsätzlich möglich sei, sagte am Mittwoch Jörg Peter vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Rastatt. Dafür seien allerdings millionenteure Maßnahmen notwendig, die etwa zehn Jahre dauern dürften.

PFC steht für per- und polyfluorierte Chemikalien, die etwa in Löschschaum oder Verpackungen vokommen. Sie gelten als giftig, sind sehr langlebig und schwer abbaubar.

Unter anderem müsse sicher gestellt sein, dass der Boden in einem speziellen Bereich der Deponie komplett getrennt von anderem Aushub gelagert werden könnte. Außerdem müssten Filtersysteme dafür sorgen, dass das Sickerwasser aus PFC-belasteter Erde gereinigt und schadstofffrei in die Kanalisation gelangt.

Pro Jahr könnte die Deponie rund 30.000 Tonnen mit PFC-Erde aufnehmen. In Baden-Württemberg gibt es nach Worten einer Sprecherin der Stabsstelle PFC am Regierungspräsidium Karlsruhe bisher noch keine solche Entsorgungsmöglichkeit.

Der Landkreis Rastatt sucht seit langem nach einer Lösung etwa für Land, welches die Kommunen als Bauland ausweisen wollen. Wer bauen und beispielsweise einen Keller ausheben will, musste die kontaminierte Erde weit weg transportieren lassen in eine dafür geeignete Deponie etwa in Nordrhein-Westfalen. Nach Worten Peters kostete die Entsorgung bisher zwischen 80 und 120 Euro pro Tonne.

In Gaggenau könnte die Erde für 30 bis 50 Euro pro Tonne gelagert werden. Nicht belasteter Aushub kostet nur um 18 Euro. Ob die Erweiterung der Deponie genehmigt wird, muss der Kreisrat beschließen, sagte Peter. Im Februar 2021 könnte es soweit sein.

Die großflächige Verunreinigungen - etwa 1.000 Hektar Land sind in Nord- und Mittelbaden betroffen - beschäftigen Behörden und Gerichte seit vielen Jahren. Möglicherweise sind Papierschlämme im Kompost, der auf die Felder gebracht wurde, für die Verunreinigungen verantwortlich.
dpa/lsw
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