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03.03.2023 | 15:46 | Wolfsbestände 

Wolfsrudel wird sich im Südwesten niederlassen

Schluchsee - Der Südwesten muss sich einem Experten zufolge auf eine baldige Rudelbildung von Wölfen einstellen.

Wölfe in Baden-Württemberg
Experte: Südwesten muss sich auf Wolfsrudel einstellen. (c) proplanta
Es gibt inzwischen mehrere Hinweise auf ein mögliches Wolfspaar im Raum Schluchsee im Südschwarzwald. Das sagte Felix Böcker von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg am Freitag bei einer Mitgliederversammlung des Vereins Naturpark Südschwarzwald in Schluchsee (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald).

«Die Ranzzeit der Wölfe ist gerade jetzt oder gerade gewesen», sagte Böcker. Falls das Weibchen tragend sei, könne es bereits im Mai oder Juni ein Rudel geben. Jüngst hatte ein Foto aus einer Fotofalle in der Schluchsee-Region Schlagzeilen gemacht, weil es zwei Wölfe zeigte. Böcker sagte, auch über den Raum Schluchsee hinaus sei eine «weitere Paar- und Rudelbildung» in Baden-Württemberg wahrscheinlich.

In Baden-Württemberg gelten bisher drei Wölfe als sesshaft, allesamt Rüden im Schwarzwald. Zwei von ihnen streunen durch den Süden. Als sesshaft gilt ein Wolf, wenn ein eindeutig zuzuweisender Nachweis auch nach sechs Monaten gefunden wird. Zur Einordnung: In Deutschland leben 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 sesshafte Einzeltiere.

Auch die Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald, Marion Dammann, machte deutlich, dass sie mit einem Wolfspaar im Land rechnet. «Wir müssen natürlich annehmen, dass die Rudelbildung in den nächsten Wochen sehr wahrscheinlich sein dürfte.» Dammann ist auch parteilose Landrätin in Lörrach.

Die Ausbreitung von Wölfen, die in Deutschland und den anderen EU-Ländern geschützt sind, ist umstritten. Sie reißen Nutztiere, auch im Schwarzwald. Dort werden auch Auswirkungen auf den Tourismus befürchtet.

Die grün-schwarze Landesregierung schütze einseitig den Wolf und setze damit das Halten von Weidetieren aufs Spiel, kritisierte der naturschutzpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Klaus Hoher.

Das Land habe seit 2018 rund zehn Millionen Euro in den Schutz von Nutztieren gegen Angriffe durch den Wolf investiert. «Der Wolf ist schon lange nicht mehr vom Aussterben bedroht, dafür aber bald die Weidetierhaltung», erklärte Hoher laut einer Mitteilung.
dpa/lsw
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