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03.01.2011 | 20:32 | Naturkatastrophen 

Zehntausende Tote und Milliardenschäden durch Naturkatastrophen

München - Verheerende Naturkatastrophen wie die Erdbeben in Haiti und Chile haben im vergangenen Jahr zehntausende Menschenleben gefordert und Milliardenschäden angerichtet.

Hochwasserpegel
(c) proplanta
Weltweit wurden 950 Naturkatastrophen registriert, das war die zweithöchste Zahl seit 1980, wie der weltgrößte Rückversicherer Munich Re am Montag in München mitteilte. 295.000 Menschen verloren weltweit ihr Leben. Schlimmer fiel in den vergangenen 30 Jahren nur die Bilanz des Jahres 1983 aus, als rund 300.000 Menschen durch Naturkatastrophen ums Leben kamen; ein großer Teil davon starb an den Folgen einer verheerenden Dürre in Äthiopien.

Die wirtschaftlichen Schäden durch Naturkatastrophen summierten sich im vergangenen Jahr auf 130 Milliarden Dollar, davon waren etwa 37 Milliarden Dollar versichert. Damit gehörte 2010 zu den sechs schadenintensivsten Jahren für die Assekuranz seit 1980. Die gesamtwirtschaftlichen Schäden lagen zugleich etwas über dem hohen Durchschnittsniveau der vergangenen zehn Jahre.

Das Erdbeben in Haiti mit mehr als 220.000 Toten sei eine menschliche Tragödie unglaublichen Ausmaßes gewesen, erklärte das Unternehmen. Eine größere Zahl von Toten sei in den vergangenen 100 Jahren nur beim Tangshan-Beben in China im Jahr 1976 zu beklagen gewesen, bei dem 242.000 Menschen zu Tode kamen. Für die Versicherungswirtschaft allerdings bedeutete das Beben in Haiti kaum Schäden, weil - wie so häufig in den Entwicklungsländern - in der Region nur sehr wenige Menschen versichert waren.

Die mit wirtschaftlichen Schäden von 30 Milliarden Dollar und 8 Milliarden Dollar Schäden für die Versicherungswirtschaft teuerste Naturkatastrophe des Jahres war das Erdbeben in Chile Ende Februar 2010. Obwohl es sich um das fünftstärkste jemals gemessene Beben handelte, kamen sehr viel weniger Menschen als in Haiti zu Schaden. Die Munich Re führte das auf die wegen der großen Erdbebengefährdung des Landes sehr strengen Baustandards in Chile zurück.

Aber auch wetterbedingte Ereignisse wie Stürme, Unwetter oder Überschwemmungen kosteten zehntausende Menschenleben und richteten enorme Schäden an. Von den insgesamt 950 Naturkatastrophen machten solche wetterbedingten Ereignisse einen Anteil von neun Zehntel aus. Zu den folgenschwersten davon gehörte die Hitzewelle und Feuersbrunst in Russland von Juli bis September und die Überschwemmungen in Pakistan im gleichen Zeitraum.

«Die hohe Anzahl von Wetterkatastrophen sowie Temperaturrekorde global und in den verschiedensten Regionen der Erde sind weitere Indizien dafür, dass der Klimawandel voranschreitet», erklärte die Munich Re. So registrierten die Experten eine ereignisreiche Hurrikan-Saison, die nur auf den ersten Blick glimpflich verlaufen sei. «Nur glückliche Umstände sorgten dafür, dass die Zugbahnen die meisten Stürme auf dem offenen Meer hielten. Das hätte aber auch anders ausgehen können», erklärte Munich-Re-Vorstand Torsten Jeworrek. Durch günstige Wetterlagen sei die US-Küste von keinem Hurrikan getroffen worden. In Mexiko hätten einige Stürme dagegen erhebliche Schäden angerichtet. (dpa)
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