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08.03.2020 | 13:32 | Mangelnde Bodenfruchtbarkeit 

Zustand der Ackerböden wird zunehmend schlechter

Güstrow - Die Umweltschutzorganisation BUND hat die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern aufgefordert, das Landesprogramm für Bodenschutz umzusetzen.

Bodenzustand
Die Ackerböden in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Ansicht der Umweltorganisation BUND in keinem guten Zustand. Ein Landesprogramm mit Maßnahmen für die Bodenverbesserung lasse auf sich warten, klagen die Umweltschützer. (c) proplanta
Es gehe um den Erhalt beziehungsweise die Wiederherstellung des guten Bodenzustandes der Äcker, Wiesen und Weiden, sagte der BUND-Agrarexperte Burkhard Roloff vor einer Fachtagung in Güstrow. Die für Mittwoch geplante Tagung mit mehr als 100 Teilnehmern trägt den Titel «Fruchtbare Böden durch Ökolandbau».

Hintergrund sei die weltweite und oft unbemerkt voranschreitende Verschlechterung der Ackerböden. «Auch in Mecklenburg Vorpommern werden Böden durch die zunehmende Flächen-Inanspruchnahme sowie durch Erosion, Verdichtung und Schadstoffeinträge belastet.»

Für Roloff kann die Lösung des Problems nur der Ökolandbau sein. «Die Maßnahmen für eine bodenschonende und humusaufbauende Landbewirtschaftung reichen vom Anbau von Zwischenfrüchten und Untersaaten, einer intensiven Kompostwirtschaft bis zu einem Humusaufbau-Projekt.» Tausende Bio-Bauern, -Gärtner und -Winzer bewiesen, dass Ökolandbau die Fruchtbarkeit der Böden erhöhen kann.

Sie förderten den Humusaufbau durch vielfältige Fruchtfolgen, den Anbau von Luft-Stickstoff-bindenden Pflanzen sowie das Ausbringen von Stallmist aus einer flächengebundenen Nutztierhaltung beziehungsweise hofeigenem Kompost. Das führe zu einer höheren biologischen Bodenaktivität und einem widerstandsfähigen Bodengefüge.

Durch die Versiegelung gingen alleine in Mecklenburg-Vorpommern täglich 0,5 Hektar Boden verloren. «Die Böden sind über die Hälfte schadverdichtungsgefährdet», erklärte Roloff. Das heißt, ihre Bodenfunktionen sind zweitweise oder dauerhaft beeinträchtigt. Sie seien zu 16 Prozent durch Wassererosion gefährdet.

Mehr als die Hälfte der Böden litten unter einer mittleren bis starken Winderosion. Zudem sei vielfach der Humusgehalt viel zu niedrig.
dpa/mv
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