Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.08.2022 | 03:33 | Meeresbodenbehörde 

Ausbeutung der Tiefsee-Rohstoffe führt zu Streit

Kingston - Bei ihrer Sitzung in Jamaika hat die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) die Verhandlungen über das Regelwerk für einen künftigen Bergbau in der Tiefsee vorangetrieben.

Tiefseebergbau
Streit um kommerzielle Ausbeutung der Tiefsee-Rohstoffe. (c) proplanta
Mehrere Arbeitsgruppen des Rates verhandelten unter anderem über Vergütungsmodelle, Umweltschutz und institutionelle Fragen, teilte die ISA zum Abschluss der Sitzung am Freitag mit.

Bislang gibt es auf dem Meeresboden noch keinen kommerziellen Bergbau. Mehrere Länder haben aber Erkundungslizenzen, darunter auch Deutschland. Erforscht wir derzeit vor allem der Abbau der sogenannten Manganknollen, die auch Kupfer, Kobalt und Nickel enthalten.

Im vergangenen Jahr beantragte der pazifische Inselstaat Nauru eine Erlaubnis zum kommerziellen Bergbau in der Tiefsee. Nach den Statuten der ISA muss die Genehmigung nach zwei Jahren erteilt werden, auch wenn das Regelwerk bis dahin noch nicht abgeschlossen ist. Damit könnte die Ausbeutung der Rohstoffvorkommen auf dem Meeresboden im Juni 2023 beginnen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte den geplanten Tiefseebergbau. «Wir wissen viel zu wenig über die Ökosysteme am Meeresboden. Wir können gar nicht einschätzen, was ein solcher Eingriff für Konsequenzen hat», sagte Meeresexperte Till Seidensticker. «Unsere Meere gehören zu unseren wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise, sie brauchen dringend effektiven Schutz.»

Greenpeace forderte die Bundesregierung dazu auf, sich Staaten wie Spanien und Chile anzuschließen und sich gegen die automatische Freigabe nach zwei Jahren einzusetzen. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich zuletzt gegen die Ausbeutung von Rohstoffen auf dem Meeresboden ausgesprochen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau