«Wir sind darauf eingestellt, das Produkt energisch zu verteidigen», sagte Bayer-Chef Werner Baumann am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Mit den zusammengelegten Rechtsabteilungen von Bayer und dem übernommenen US-Saatgutriesen
Monsanto könne man besonders effektiv vorgehen. Nach Angaben von Baumann waren Stand Ende Juli rund 8.000 Klagen in den USA wegen Glyphosat anhängig.
Vor rund zwei Wochen war Monsanto von einem US-Gericht nach der Klage eines unheilbar an Krebs erkrankten Mannes zu 289 Millionen Dollar (249 Mio Euro) Schadenersatz verurteilt worden. Der Patient hatte
Glyphosat für sein Leiden verantwortlich gemacht. Der Kurs der Aktie war nach dem Urteil eingebrochen. Baumann kritisierte die Entscheidung des Gerichts am Donnerstag heftig: «Wir halten das Urteil für falsch», sagte er.
Die offenen Klagen wegen Glyphosat änderten Baumann zufolge indes nichts an der Strategie des Konzerns. Ab 2022 sind weiterhin jährliche Beiträge zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen von 1,2 Milliarden Dollar aus Einsparungen im Zuge des Deals geplant.
Erst seit Mitte August hat
Bayer einen vollen Einblick in die Bücher und die dort enthaltenen Risiken von Monsanto. Bis alle Bedingungen für den Kauf erfüllt waren, wurden beide Konzerne getrennt geführt, einen Zugang zu detaillierten internen Informationen gab es nicht. Auf böse Überraschungen sei man aber nicht gestoßen. «Es gibt keine «Smoking Gun»», sagte Baumann.