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21.09.2009 | 08:50 | Rohstoffkontrahierung 

AGRANA - Neue Vertragsmodelle für Ethanolgetreide der Ernte 2010

Wien - Nach Abschluss der Getreideernte 2009 hat AGRANA neue Vertragsmodelle für die Rohstoffkontrahierung der Ernte 2010 ausgearbeitet, um Landwirten auch weiterhin interessante Absatzwege für einen Teil ihrer Getreideernte anbieten zu können.

AGRANA - Neue Vertragsmodelle für Ethanolgetreide der Ernte 2010
(c) proplanta
Im Rahmen des neuen Vertragsmodelles für Ethanolweizen der Ernte 2010 garantiert  AGRANA die Abnahme von bis zu 100.000 Tonnen bei einem zwischen Futter- und Mahlweizen liegenden Preis, da diese Bandbreite auch den Qualitätsanforderungen an den Rohstoff entspricht. AGRANA wird dabei die branchenübliche Akonto-Zahlung bzw. Anzahlung auf Basis des erwarteten Mahlweizen-Preises leisten, nach der endgültigen Preisbildung von Futter- und Mahlweizen kann eine allfällige Rest- bzw. Nachzahlung folgen. AGRANA offeriert damit auf jeden Fall einen Preisvorteil gegenüber Futterweizen.

Neben den Ethanolweizen-Verträgen werden auch neue Ethanoltriticale-Verträge angeboten. Für Ethanoltriticale wird es eine Akonto-Zahlung auf Basis der erwarteten Mahlweizen-Preise mit einem Abschlag von 10 Euro pro Tonne geben. Eventuelle Restzahlungen werden sich an jenen für Ethanolweizen orientieren. Bei den Triticale-Verträgen werden die Qualitätsanforderungen durch den Wegfall der sogenannten Fallzahl, einem Qualitätskriterium für die Backfähigkeit von Getreide, gelockert.

"Insgesamt sehen wir das angebotene Gesamtpaket als Chance für neue Absatzmöglichkeiten für Ethanolweizen- und Triticale-Sorten mit einem interessanten Qualitätsspektrum und entsprechender Preisabgeltung. Dies bringt gerade in der aktuell schwierigen Situation eine zusätzliche Marktentlastung am Getreidesektor und jeder Landwirt wird selbst entscheiden, ob er im Sinne einer Risikostreuung einen Teil seiner Ware platzieren möchte. Zudem wirkt die neue Vertragsgestaltung der Entkopplung von Getreide- und Ethanolpreisen im Sinne der Wirtschaftlichkeit der Bioethanolproduktion entgegen", erläutert Johann Marihart, Vorstandsvorsitzender der AGRANA Beteiligungs-AG.

Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Wirtschaftlichkeit der Bioethanolproduktion sind die Herstellungskosten von Bioethanol, die zu mehr als der Hälfte von den Rohstoffpreisen abhängen, sowie die Erlöse aus dem Verkauf von Bioethanol und dem hochwertigen, gentechnikfreien Eiweißfuttermittel ActiProt, dem Nebenprodukt der Bioethanolerzeugung. Das bisherige, an Qualitätsweizen orientierte, Preismodell stellte sich im Vergleich zur Rohstoffbeschaffung am freien Markt als nicht konkurrenzfähig heraus. Denn die Rohstoffpreisbildung erfolgte größtenteils auf Basis der Qualitätsweizennotierung an der  Wiener Produktenbörse, der Preis für Bioethanol wird hingegen am internationalen Markt gebildet. Bei knappen Ernten stieg die österreichische Qualitätsweizennotierung überproportional, bei guten gab sie nicht ausreichend nach. AGRANA Bioethanol.

Die AGRANA Bioethanol GmbH verarbeitet im Bioethanolwerk in Pischelsdorf |Niederösterreich jährlich bis zu 620.000 Tonnen Getreide zu bis zu 240.000m3 bzw. 190.000 Tonnen Bioethanol.Gemäß einer Analyse der Joanneum Research Forschungsgesellschaft spart Bioethanol über den gesamten Lebenszyklus vom Anbau und der Düngung der Rohstoffe, deren Transport und Verarbeitung bis zur Verwendung im Motor rund 50% an Treibhausgasemissionen gegenüber Benzin.

In Österreich wird Bioethanol derzeit im Rahmen der gesetzlichen Substitutionsverpflichtung zu rund 5% Benzin beigemischt und im neuen umweltschonenden Kraftstoff SuperEthanol E85, der aus bis zu 85 % Bioethanol und zum Rest aus Benzin besteht, verwendet. (ots)
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