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15.05.2022 | 02:01 | Südzucker-Tochter 

Agrana schreibt wegen Ukraine-Krieg rote Zahlen

Wien - Die österreichische Südzucker-Tochter Agrana hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 trotz eines deutlichen Umsatzzuwachses unter dem Strich einen Verlust hinnehmen müssen.

Südzucker-Tochter
(c) agrana
Wie das Unternehmen am Freitag (13.5.) in Wien mitteilte, belief sich das Konzernergebnis im Berichtsjahr auf minus 12,2 Mio. Euro, nachdem 2020/21 noch ein Gewinn von 55,0 Mio. Euro erzielt worden war.

Das bereits Ende April gemeldete Umsatzplus von 13,9 % auf 2,902 Mrd. Euro wurde bestätigt, ebenso wie der Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 54 Mio Euro auf 24,7 Mio. Euro. Das Unternehmen begründete das negative Ergebnis vor allem mit Abschreibungen auf das Russland- und Ukraine-Geschäft.

Laut dem Agrana-Vorstandsvorsitzenden Markus Mühleisen war der Konzern bis zum Kriegsausbruch am 24. Februar 2022 noch voll auf Kurs und hätte ohne negatives Ergebnis aus Kriegssondereinflüssen das EBIT wie geplant steigern können. „Operativ verlief das Geschäftsjahr 2021/22 sehr zufriedenstellend. Im Segment Frucht hat eine gute Apfelverarbeitungskampagne 2021 zu einer Erholung des Fruchtsaftkonzentratgeschäfts geführt“, berichtete Mühleisen.

Außerdem seien im Segment Stärke „historisch hohe Ethanolnotierungen“ der Hauptgrund für eine sehr deutliche EBIT-Erhöhung gewesen. Indes verbesserte sich dem Geschäftsbericht 2021/22 zufolge zwar die Auslastung der Zuckerfabriken. Allerdings rutschte hier das EBIT im Vergleich zum Vorjahr weiter ins Minus, und zwar um 3,8 Mio. Euro auf 31,1 Mio. Euro.

Höhere Zuckerverkaufsmengen und -preise hätten die gestiegenen Rohstoffkosten und vor allem die deutlich höheren Energiepreise nur zum Teil kompensiert. Zusätzlich belastet worden sei das Ergebnis hier durch Forderungswertberichtigungen gegenüber der Beta Pura GmbH als Folge des Ukraine-Krieges. Besonders betroffen von kriegsbedingten Goowill-Wertberichtigungen sei des Fruchtsegment; der betreffende Betrag wird auf 67,7 Mio. Euro beziffert.

Das EBIT in diesem Geschäftsfeld verringerte sich um 57 Mio. Euro auf minus 15,8 Mio. Euro. Dennoch bestätigte die Geschäftsführung ihren insgesamt optimistischen Ausblick für 2022/23 und rechnet demnach weiterhin mit einem „sehr deutlichen“ Anstieg des EBIT und einem deutlichen Plus beim Konzernumsatz.
AgE
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