Die Freigabe der Milchproduktion in der EU birgt Risiken für Bauern und Milchverarbeiter. Der Genossenschaftsverbund Arla reagiert darauf und schraubt seine Investitionen zurück. Doch nicht an allen Standorten wird gespart. (c) Arla
Wie das Gemeinschaftsunternehmen von 13.500 Milcherzeugern am Freitag mitteilte, fließen knapp 24 Millionen Euro in den Ausbau der dortigen Quarkproduktion. Dies sei im Jahr 2015 die größte Einzelinvestition der Genossenschaft. Ziel sei es, innovative Produkte auf den hartumkämpften Markt zu bringen.
«Dazu benötigen wir hochmoderne Produktionsanlagen und die richtigen Kapazitäten», begründete Tim Örting Jörgensen, Geschäftsführer der Arla Foods Deutschland GmbH, die Investitionsstrategie. In Upahl werden Milchprodukte der Marke Hansano hergestellt.
Der Arla-Aufsichtsrat hatte zuvor die Investitionsausgaben von drei auf zwei Prozent des erwarteten Umsatzes gesenkt. Damit stünden für 2015 insgesamt 215 Millionen Euro für neue Produktionsanlagen bereit, hieß es. Arla reagiert nach eigenen Angaben damit auf die fallenden Milchpreise. Nach Abschaffung des mengen- und preisregulierenden Milchquotensystems in der EU im April dieses Jahres sei damit zu rechnen, dass bis zum Jahr 2020 weltweit rund zwei Milliarden Kilogramm Milch zusätzlich zur Verarbeitung zur Verfügung stehen werden. Darauf stelle sich Arla mit Molkereierweiterungen ein.
Das Unternehmen lege den Fokus auf «strategische Wachstumsmärkte außerhalb der EU», heiß es weiter. Der Export europäischer Molkereiprodukte auf Märkte außerhalb der EU solle sich bis zum Jahr 2017 verdoppeln. Zudem sollen Markenprodukte für Einzelhandel und Gastronomie hohe Erträge sichern. Im dänischen Aarhus werde für 13,5 Millionen Euro das globale Innovationszentrums von Arla entstehen.
Die Molkereigenossenschaft beschäftigt nach eigenen Angaben in ihren Werken knapp 20 000 Mitarbeiter. Neben Hansano gehören auch Kärgarden, Bergbauern, Matilde und Buko zu den Marken. (dpa/mv)