Wie das zur Schwarz-Gruppe gehörende Handelsunternehmen am Mittwoch (8.12.) mitteilte, stammen bereits 80 % des Schweinefrischfleischs sowie 100 % der Fleisch- und Wurstwaren der Eigenmarke „K-Wertschätze“ aus deutscher Herkunft.
Mit der konsequenten und vollständigen Umstellung im kommenden Jahr unterstütze Kaufland insbesondere deutsche Schweine- und Ferkelmäster, erklärte der Geschäftsführer Einkauf Frische, Stefan Rauschen. Kaufland misst dem regionalen Engagement und der Qualität aus Deutschland nach eigenen Angaben von jeher eine große Bedeutung zu.
„Wir stehen für eine zukunftsfähige deutsche Landwirtschaft sowie für eine faire und langfristige Partnerschaft mit unseren Lieferanten und Vertragslandwirten“, betonte Rauschen. Mit der Teilnahme am Wertschätze-Qualitätsfleischprogramm würden den Landwirten sichere Absatzmärkte und ein qualitatives Wachstum über einen langen Zeitraum geboten.
Erzeuger, die Kaufland im Rahmen dieses Programms mit
Schweinefleisch aus
Haltungsform Stufe 3 mit Außenklima beliefern, erhalten eine Mindestnotierung von 1,40 Euro/kg sowie einen Tierwohlbonus und einen Zuschlag für gentechnikfreie Fütterung. Im September hatte das Unternehmen diese Mindestnotierung auch für Schweinefleisch aus Haltungsform Stufe 2 eingeführt. Produkte aus deutscher Landwirtschaft sind bei Kaufland mit dem Siegel „Qualität aus Deutschland“ gekennzeichnet.
Wichtiges Signal
Die
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) begrüßte, dass immer mehr Lebensmitteleinzelhändler auf „5xD“ umstellen würden, auch wenn dies meist nur für Frischfleisch gelte. Das sei „ein ganz wichtiges Signal für hiesige Schweinehalter“ und zwar für
Mäster wie für
Ferkelerzeuger gleichermaßen.
„Da das Frischfleischsegment nur den kleineren Teil im Fleischabsatz ausmacht, sollte die verarbeitete Ware natürlich schnell hinterherkommen“, erklärte ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Kaufland gehe hier mit seiner Eigenmarke schon den ersten wichtigen Schritt und auch Lidl habe angekündigt, mit der Marke „Metzgerfrisch“ zumindest einen Teil der verarbeiteten Ware einzubeziehen. Genau hier müsse nun weiter angesetzt werden.
Aber auch die restlichen Lebensmitteleinzelhändler und insbesondere die Lebensmittelgroßhändler sollten schnell folgen, wenn ihnen tatsächlich etwas an der heimischen Schweinehaltung liege, betonte Staack. Damit dies gelinge, müsse endlich die von der
ISN immer wieder geforderte und nun im Koalitionsvertrag anvisierte verpflichtende
Herkunftskennzeichnung für alle Schweinefleischprodukte kommen.