(c) siemens Umsatz und operativer Gewinn gingen im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2012/13 dagegen zurück. Unter dem Strich verbuchte das Unternehmen dennoch ein Gewinnplus von 43 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, wie Siemens am Mittwoch mitteilte.
Der Grund: Die Münchner hatten erst kürzlich ihren Anteil am ungeliebten Tochterunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) losgeschlagen, zudem warf die nun selbstständige ehemalige Lichttochter Osram etwas Geld ab.
Das Umbauprogramm kostete in der Zeit zwischen April und Ende Juni 436 Millionen Euro. Zudem musste Siemens 91 Millionen Euro für die Probleme bei Rotorblättern seiner Windkraftanlagen als Belastung verbuchen. Während der Auftragseingang vor allem dank großer Bestellungen um fast ein Fünftel auf 21,14 Milliarden Euro anzog, ging der Umsatz um zwei Prozent auf 19,25 Milliarden Euro zurück.
Insgesamt will der Konzern bis 2014 Kosten von 6,3 Milliarden Euro einsparen. Das damit verknüpfte Ziel einer Ergebnismarge von mindestens 12 Prozent hatte Siemens vergangene Woche allerdings kassiert und damit letztlich die Ablösung von Peter Löscher als Konzernchef ins Rollen gebracht. Der neue Vorstandschef Joe Kaeser kündigte an, dass er sich das Programm «Siemens 2014» anschauen und im Herbst präzisieren werde.
Operativ lief es nur im Geschäft mit Medizintechnik richtig rund. Hier erntete Siemens die Früchte eines früheren Sparprogramms. Im Energiegeschäft spürt der Konzern hingegen die wachsende Konkurrenz. Das führte neben den Kosten für das Umbauprogramm und den Problemen bei der Windkraft zu einem Gewinneinbruch um mehr als ein Drittel.
Bei den Produkten für die Kunden in der Industrie ging es ähnlich stark nach unten. Immerhin sieht der Vorstand Anzeichen einer Stabilisierung: Der Auftragseingang war so hoch wie ein Jahr zuvor. Der Sektor, in dem das Geschäft mit Infrastruktur und Städten gebündelt ist, stürzte in die roten Zahlen. Dahinter stecken vor allem Kosten für das Umbauprogramm.
Sowohl Umsatz als auch der Überschuss lagen insgesamt etwas über den Schätzungen der Analysten. Am Aktienmarkt wurden die Zahlen zunächst mit Erleichterung aufgenommen. Nachdem die Papiere erst ihre Verluste reduzierten, fiel die Aktie jedoch bald wieder zurück. Am Nachmittag lag sie mit 0,47 Prozent im Minus bei 80,29 Euro.
An der im Mai gesenkten Prognose hielt der Konzern fest. Angesichts der Konjunkturflaute und der hausgemachten Projektpannen geht der Konzern statt der ursprünglich angepeilten 4,5 bis 5 Milliarden Euro Gewinn im fortgeführten Geschäft nur noch davon aus, 4 Milliarden Euro zu schaffen. Beim Umsatz stellt sich der Dax-Konzern auf einen moderaten Rückgang ein. (dpa)
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