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15.08.2009 | 21:11 | Solarenergie  

Auslandsgeschäft von Solarfirma ersol eingebrochen

Erfurt - Das Geschäft des Solarzellenherstellers ersol ist im ersten Halbjahr 2009 eingebrochen.

Solarzellen
(c) proplanta
Erstmals seit dem Börsengang 2005 wies das Unternehmen einen hohen Verlust von 15,8 Millionen Euro aus. Im Vorjahreszeitraum hatte ersol noch einen Gewinn von 11,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz sank um knapp 44 Prozent auf 72,9 Millionen Euro, teilte die zum Bosch-Konzern gehörende ersol Solar Energy AG aus Erfurt am Freitag mit. Der Vorstand nannte als Grund den Preisverfall und die Nachfrageschwäche auf dem internationalen Markt für Solartechnik. Der Exportanteil am Umsatz ging von rund 73 Prozent auf nur noch 17 Prozent zurück.

Das Unternehmen, seit 2008 Bosch-Tochter, hatte in diesem Jahr bereits zweimal die Geschäftsprognose nach unten geschraubt. «Unsere Unternehmenszahlen 2009 werden sich deutlich schwächer entwickeln als ursprünglich angenommen», sagte Vorstandschef Holger von Hebel. Derzeit sind etwa 700 der knapp 1.400 Beschäftigten in Kurzarbeit. Von einem Umsatzeinbruch hatten in den vergangenen Wochen auch andere Solarfirmen berichtet.

Der Ersol-Chef sprach von Preisdruck angesichts der Überkapazitäten bei den Herstellern. Das Unternehmen hält dennoch an seinen Investitionsplänen fest, will angesichts der Marktentwicklung neue Kapazitäten jedoch langsamer hochfahren als geplant. «Es hat keinen Sinn, etwas mit Hochdruck in Betrieb zu nehmen, was nicht sofort gebraucht wird», sagte Unternehmenssprecherin Janina Broscheit.

In diesem Jahr war ein Investitionsprogramm mit einem Volumen von 530 Millionen Euro gestartet worden, mit dem in Arnstadt bis 2012 neue Fabriken und 1.100 Arbeitsplätze entstehen sollen. Die EU hatte dafür in dieser Woche staatliche Investitionszuschüsse vom Bund und Thüringen in Höhe von 55 Millionen Euro genehmigt. Hebel: «An den Endzielen für unsere aktuellen Ausbaupläne halten wir grundsätzlich fest.»

Der Vorstand bekräftigte seine Prognose, wonach im gesamten Jahr nur noch mit einem Umsatz unter 300 Millionen Euro und einem negativen Betriebsergebnis gerechnet wird. Das Überangebot an Solarzellen und -modulen habe zu einem Preisrückgang von bis zu 30 Prozent geführt. Zudem bremse die Finanzmarktkrise weltweit das Projektgeschäft bei Solaranlagen. Mit einer Marktbelebung rechne ersol 2010, mit einer Trendwende erst 2011, sagte Broscheit. (dpa)
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