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06.04.2012 | 13:03 | GVO-Freisetzung  

BASF kündigt Feldversuche mit gentechnisch veränderten Kartoffeln an

Ludwigshafen - Die Gentechnik-Tochter des Chemiekonzerns BASF will trotz der Verlagerung ihres Sitzes in die USA in Europa gentechnisch veränderte Kartoffeln testen.

Kartoffel
(c) proplanta
In diesem Jahr gebe es in Deutschland, Schweden und den Niederlanden insgesamt Feldversuche mit drei Sorten, für die bereits EU-Genehmigungsverfahren liefen, kündigte das Chemieunternehmen am Donnerstag in Ludwigshafen an. Die Knollen sollen entweder gegen die Kraut- und Knollenfäule resistent sein oder nur die Stärkeart Amylopektin zur industriellen Nutzung bilden. Die gesamte Anbaufläche soll weniger als ein Hektar groß sein. Die deutsche Anbaufläche liegt in Sachsen-Anhalt.

Der Konzern, der vor allem wegen der Gen-Kartoffel «Amflora» immer wieder in die Kritik geraten war, hatte im Januar angekündigt, dass er den europäischen Markt für Pflanzenbiotechnologie weitgehend aufgibt - und den Sitz seines Tochterunternehmens von Limburgerhof bei Ludwigshafen in die USA verlegt. In weiten Teilen Europas fehle noch immer die Akzeptanz bei der Mehrheit der Verbraucher, Landwirte und Politiker für die Pflanzenbiotechnologie, hieß es zur Begründung. Um sich aber alle Möglichkeiten offen zu halten, würden laufende Zulassungsanträge und Sortenschutzverfahren weiterverfolgt, teilte die BASF nun mit. Zudem gehe es darum, Saatgut zu vermehren.

Bei den Kartoffeln geht es um die Sorten Modena und Amadea, die reine Amylopektinstärke produzieren. Normale Kartoffeln bilden ein Stärkegemisch aus Amylopektin und Amylose, in vielen Bereichen wie der Papier- und Klebstoffindustrie wird aber reine Amylopektinstärke bevorzugt. Ebenfalls angebaut wird die Sorte Fortuna, die angeblich widerstandsfähig gegen Kraut- und Knollenseuche ist.

Da Kartoffeln nur begrenzt lagerfähig sind, würden sie in der Regel im Feld vermehrt, teilte die BASF mit. Außerdem gehe es bei dem anstehenden Projekt darum, die Leistungsfähigkeit der Sorten unter verschiedenen Umweltbedingungen zu überprüfen und zu dokumentieren. Das gelte auch für die spezielle Widerstandsfähigkeit der Fortuna. «Bei der Durchführung der Feldversuche werden wir - wie auch in den vergangenen Jahren - alle Maßnahmen in enger Absprache mit den zuständigen Behörden ausführen», versicherte der Geschäftsführer der BASF Plant Science, Peter Eckes, laut Mitteilung. (dpa)
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