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29.07.2020 | 11:45 | Chemiekonzern  

BASF rechnet mit schwierigem dritten Quartal

Ludwigshafen - Die Corona-Krise und eine schwache Nachfrage der Autoindustrie belasten weiterhin die Geschäfte des Chemiekonzerns BASF.

Chemiekonzern BASF
(c) proplanta
«Nach wie vor ist die Corona-Pandemie eine große Herausforderung für uns alle», sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller bei Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal am Mittwoch in Ludwigshafen. Angesichts der anhaltend hohen Unsicherheit der wirtschaftlichen Entwicklung gibt BASF weiterhin keine Ziele für das Gesamtjahr 2020 aus. Das Unternehmen rechnet im laufenden dritten Quartal mit keiner wesentlichen Verbesserung beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie vor Sondereinflüssen gegenüber dem zweiten Jahresviertel.

BASF begründete dies mit einer im August generell niedrigeren Nachfrage und der Saisonalität des Agrargeschäfts. Der Dax-Konzern hatte bereits Eckdaten zum zweiten Quartal vorgelegt. Im Zeitraum April bis Juni schrumpfte der Umsatz wie bereits bekannt im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 12,7 Milliarden Euro. Der Konzern führte dies vor allem auf einen Nachfrageeinbruch aus der Automobilindustrie zurück. Besser lief es für BASF hingegen im Geschäft mit Aromainhaltsstoffen, Pharma und Humanernährung. Auch die Pflanzenschutzmittel- und Saatgut-Sparte entwickelte sich etwas besser.

Unter dem Strich entfiel auf die Anteilseigner der BASF auch wegen Abschreibungen auf die Beteiligung Wintershall Dea infolge des Ölpreisrutsches ein Verlust von 878 Millionen Euro. Hier hatte vor einem Jahr dank eines Buchgewinns im Zusammenhang mit der Zusammenführung des Öl- und Gasgeschäfts der Tochter Wintershall mit dem Rivalen Dea noch ein dickes Plus von fast sechs Milliarden Euro gestanden.

Auch beim geplanten Abbau Tausender Stellen spürt das Unternehmen die Auswirkungen der Corona-Pandemie. «Wir haben gesagt, dass wir bis Ende des Jahres weltweit 6.000 Stellen abbauen wollen. Aber die Zielgröße ist im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld herausfordernd», sagte Brudermüller. «Wenn der Arbeitsmarkt insgesamt zurückgeht, wird das von den Mitarbeitern natürlich vorsichtiger behandelt.» 2019 hatte das Unternehmen weltweit bereits 3.100 Jobs abgebaut. BASF verzichte auf betriebsbedingte Kündigungen, sagte Brudermüller.

«Das Unternehmen macht ein Angebot, und der Mitarbeiter nimmt es an oder nicht. Hier haben wir bereits eine große Zahl von Verträgen abgeschlossen.» Im ersten Halbjahr wurden demnach rund 250 Stellen in Ludwigshafen und rund 850 weltweit gestrichen. Pensionierung und Fluktuation seien ebenfalls Instrumente, mit denen der Personalstand gesteuert werden könne. «Deswegen haben wir, auch wie andere Unternehmen, eine sehr restriktive Einstellungspolitik. Eigentlich stellen wir praktisch niemanden ein, außer in gezielten Fällen.»
dpa
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