Dadurch erhält Bayer einen einzigartigen Einblick in den bisher unbekannten genetischen Code der Rapspflanze. Raps ist mit einem Anteil von rund 15 Prozent an der Weltproduktion die zweitwichtigste Ölsaat nach Soja. Die Sorte Canola wird vor allem in Nordamerika angebaut.
Bei dem Projekt hat
Bayer CropScience mit mehreren Partnern zusammengearbeitet. Das chinesische Beijing Genomics Institute-Shenzhen (BGI-Shenzhen, China) lieferte eine detaillierte, vollständige und kommentierte Genomsequenz von Brassica rapa und Brassica oleracea. Raps ist eine Kreuzung dieser beiden Pflanzen, deren Zell-Linien Bayer zur Verfügung gestellt hatte. Das niederländische Unternehmen Keygene N.V. und die University of Queensland in Australien lieferten komplementäre Genomsequenz-Datensätze einer -ebenfalls von Bayer CropScience zur Verfügung gestellten - Zell-Linie von Brassica napus. Diese Daten bilden nun zusammen die Grundlage des gebrauchsfertig entschlüsselten Genoms.
Für die jeweiligen Genomsequenzen gibt es direkte Anwendungsbereiche - wie etwa die computergestützte Erkennung und Isolierung von Gen-Abschnitten für die Entwicklungsplattform von Bayer. Diese Technik kann sowohl für die
Gentechnik eingesetzt werden als auch für die nicht-gentechnische Entwicklung von Pflanzeneigenschaften. Die Genomsequenzen ermöglichen zudem eine präzise und schnelle Positionierung von Genen im Chromosom. Sie sind darüber hinaus ein wichtiges Werkzeug zur Suche nach neuen Genen und dienen bei modernen Methoden der molekularen Züchtung als Referenz für die Seqenzierung von Zell-Linien.
Außerdem wird Bayer dieses Wissen für zukünftige strategische Forschungskooperationen nutzen, die auf die Entdeckung von neuen Pflanzeneigenschaften und die Verbesserung des Ölgehalts und der Ölzusammensetzung gerichtet sein werden.
„Dieser Meilenstein in der Forschung untermauert die führende Stellung von Bayer im Raps-Geschäft“, sagte Bart Lambert, bei Bayer CropScience im belgischen Gent zuständig für die weltweite Raps-Forschung. „Damit werden wir in der Lage sein, unsere Forschungs- und Züchtungsprogramme zu beschleunigen, um den Landwirten neue Technologien und bessere Produkte sehr viel früher zur Verfügung zu stellen. Es wird nicht nur schneller und effizienter. Wir können damit auch weitaus mehr innovative Ideen als bisher erforschen, die den Wert von Raps/Canola als Kulturpflanze weiter verbessern werden.“ (PD)