Wie der Konzern am Dienstag (1.3.) in Leverkusen mitteilte, erhöhte sich der Umsatz der Division Crop Science von Januar bis Dezember 2021 im Vergleich zum Vorjahr währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 11,1 % auf 20,21 Mrd. Euro. Für das vierte Quartal 2021 wurde hier ein Plus von 8,8 % auf 4,69 Mrd. Euro ausgewiesen. Im Gesamtjahr sei in allen Regionen deutlich mehr erlöst worden, vor allem in Lateinamerika und im Raum Asien/Pazifik, erklärte das Unternehmen.
Laut Geschäftsbericht 2021 belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (
EBIT) von Crop Science allerdings auf minus 495 Mio. Euro. Das bedeutete im Vergleich zum Vorjahr jedoch eine kräftige Verbesserung, da damals minus 18,63 Mrd. Euro verkraftet werden mussten. Im Geschäftsjahr 2020 hatten Sonderaufwendungen von 20,42 Mrd. Euro zu Buche geschlagen, die vor allem mit den Rückstellungen für Vereinbarungen in Bezug auf die Pflanzenschutzmittelwirkstoffe
Glyphosat und Dicamba begründet wurden. Dieser Posten konnte im Berichtsjahr auf 2,92 Mrd Euro verkleinert werden.
Die Rückstellungen des Konzerns für Vergleiche bestehender und künftiger Glyphosat-Klagen werden per 31. Dezember 2021 auf 7,5 Mrd. $ (6,7 Mrd. Euro) und für Dicamba-Vergleiche auf 0,3 Mrd. $ beziffert.
Marktanteilsgewinne in AmerikaIhr Ergebnis vor Zinsen, Steuern undAbschreibungen (
EBITDA) vor Sondereinflüssen konnte die Bayer-Agrarsparte 2021 um 3,6 % auf 4,70 Mrd. Euro verbessern. Begründet wird dies vor allem mit Preis- und Mengensteigerungen sowie mit den Beiträgen der Effizienzprogramme. Belastend hätten dagegen der hauptsächlich inflationsbedingte Anstieg der Herstellungskosten sowie negative Währungseffekte von 387 Mio. Euro gewirkt.
Im Einzelnen verzeichnete die Geschäftseinheit
Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften ein
Umsatzplus von wpb. 9,2 % auf 5,162 Mrd. Euro. Dies sei die Folge gesteigerter Marktanteile in Latein- und Nordamerika sowie weltweiter Preiserhöhungen.
Für
Herbizide und
Fungizide werden Zuwächse von 15,4 % auf 5,33 Mrd. Euro beziehungsweise 13,8 % auf 2,92 Mrd. Euro ausgewiesen. Bei den Herbiziden hätten sich vor allem Preissteigerungen bei den glyphosathaltigen Produkten positiv bemerkbar gemacht, bei den Fungiziden ein höherer Absatz des Produkts „Fox Xpro“ in Lateinamerika.
Auch der Umsatz von Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften legte nach Unternehmensangaben kräftig zu, und zwar um insgesamt 14,9 % auf 2,16 Mrd. Euro. Dabei habe man besonders in Latein- und Nordamerika von einem größeren Absatz und höheren Preisen profitiert.
Deutliche Preisanstiege erwartetFür das Geschäft mit Insektiziden meldet
Bayer Crop Science gegenüber 2020 einen Erlöszuwachs von 6,6 % auf währungsund portfoliobereinigt 1,42 Mrd. Euro und für Gemüsesaatgut eine Zunahme um 4,3 % auf 653 Mio. Euro. Die Sparte Environmental Sciences verzeichnete ein Plus von 6,6 % auf 1,10 Mrd. Euro.
Hinsichtlich der Forschungs- und Entwicklungskosten imAgrarbereich berichtete der Konzern von einer Verringerung im Vergleich zum Vorjahr um 51 % auf 2,03 Mrd. Euro. Die höheren Kosten im vorhergehenden Geschäftsjahr hatten vor allem auf Sondereinflüsse durch Wertberichtigungen beruht.
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr gibt sich die Konzernführung optimistisch. Für die Division Crop Science wird gegenüber 2021 ein
Umsatzwachstum von wpb. etwa 7 % erwartet. Wesentlich zum Wachstum beitragen werde vermutlich die Preisentwicklung: Die Saatgutpreise dürften aufgrund der höheren Agrarrohstoffkosten steigen.
Mit deutlichen Preisanstiegen sei auch für die agrochemischen Produkte zu rechnen, da der inflationäre Kostendruck 2022 anhalten dürfte. Zudem rechnet Bayer damit, dass der Anbau von Mais und
Sojabohnen in Lateinamerika weiter zunehmen wird.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8929 Euro