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29.11.2017 | 02:08 | Glyphosat-Zulassung 
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Bayer für Verlängerung der Glyphosat-Zulassung auf 15 Jahre

Leverkusen  - In der Debatte um das umstrittene Unkrautgift Glyphosat hat der Bayer-Konzern sich für eine Verlängerung der Zulassung auf volle 15 Jahre ausgesprochen.

Bayer
(c) proplanta
«Leider scheint eine Wiederzulassung von lediglich fünf Jahren die einzige Möglichkeit zu sein, den Landwirten in Europa weiterhin Zugang zu diesem wichtigen Herbizid zu ermöglichen», hieß es in einer am Dienstag verbreiteten Stellungnahme des Unternehmens.

Die Sicherheit des Unkrautvernichters sei inzwischen in bislang rund 3.300 Studien wissenschaftlich untersucht worden. Zulassungsbehörden und wissenschaftliche Instanzen in aller Welt hätten den Wirkstoff eingehend bewertet und betrachteten Glyphosat als sicher. Als wissenschaftlich orientiertes Unternehmen benötige Bayer klare, einheitliche und berechenbare Rechtsvorschriften, um weiter in die Zukunft der europäischen Landwirtschaft zu investieren, hieß es.

Glyphosat ist ein sehr wirksames Unkrautgift und wird weltweit in großen Mengen in der Landwirtschaft eingesetzt. Einige Wissenschaftler sehen jedoch ein Krebsrisiko. Mehr als eine Million Bürger in der EU haben gegen eine weitere Zulassung des Mittels unterschrieben. Der Chemiekonzern Bayer ist nach eigenen Angaben derzeit selbst kein Hersteller von Glyphosat, sondern vertreibt den Unkrautvernichter lediglich.

An dem im vergangenen Jahr erzielten Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln von rund acht Milliarden Euro habe Glyphosat lediglich einen geringen Anteil gehabt, hieß es. Der deutsche Chemieriese will jedoch den Glyphosat-Hersteller Monsanto übernehmen.  
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 29.11.2017 09:27 Uhrzustimmen(76) widersprechen(3)
Eine fragliche gefühlsbetonte Einstimmung auf eine mitmenschlich befriedende Vorweihnachtszeit:

Nun, da wartet BAYER-CEO Baumann allerdings nur mit Halbwahrheiten auf...!

Im Zuge des in der heißen Phase befindlichen BaySanto Mega-Hochzeitsdeals rumort es im Background wohl gehörig nach der nunmehr 5jährigen Zulassungsverlängerung durch das EU-Parlament; 15 Jahre wären hingegen verpflichtende Kür gewesen, betont man sicherlich nachhaltig.

BAYER unterstellt dem Produkt Glyphosat in der eigenen Bilanz seines Konzerns die Rolle einer absoluten Unscheinbarkeit, der billige Cent-Artikel, ein mittlerweile weitgehend chinesisches Ramschprodukt, das problemlos alternativ über ALIBABA (ohne die 40 Räuber ;-)!) auf jedem Fleckchen unseres Blauen Planeten in der erträumten Verpackungsgröße zu erstehen ist. - Und BAYER begrüßt DAS äußerst konziliant!? Ansonsten ringt man doch auch mit jedem Mitstreiter am Markt und sieht in den Produkten der anderen Hersteller die große Bedrohung!?

OOOH!... Ich vergaß doch tatsächlich das mit Glyphosat eng verwobene Koppelelement „Saatgut“. Hier steht nicht nur der nationale Umsatz im Raum; nein, es schlagen hier äußerst gewichtige weltweite Renditen in gigantischem Ausmaße zu Buche. - Ebenfalls vernachlässigbar, hochverehrter Herr Baumann!?

Hätte nicht vielleicht gar der 66 Mrd. schwere Mega-Hochzeitsdeal nochmals kurzfristig in einen extremen Schlingerkurs geraten können bei einem Glyphosat-Stopp innerhalb der EU-Grenzen, und damit BAYER wenig glorreich Geschichte schreiben müssen, die derzeitige Schrempp‘sche Führungsposition dahingehend gar streitig gemacht!?

Jetzt aber ran an den Speck: Agrarminister Schmidt hat die Bauernpipelines für die nächsten 5 Jahre wieder ganz weit geöffnet, im Weltmarktgefüge muss schleunigst fett Kohle gescheffelt werden.

Fakt für uns Bauern allesamt ist, dass wir in der Nahrungsmittelproduktion nach wie vor vollkommen festgezurrt sind und man uns weiterhin Wertschöpfungsalternativen auf unseren Höfen konsequent verweigert; unser Leistungspotential damit leider nicht auszuschöpfen gedenkt! Mithin verpflichtet allerdings gerade auch uns Bauern die überlebensnotwendig strategische Entscheidung, innerhalb des Marktgefüges die Kundenorientierung nicht aus den Augen verlieren zu wollen. - Eine Vielzahl der Europäer lehnt mittlerweile Glyphosat auf unseren Äckern rigoros ab, was Schmidt als gewählter Volksvertreter augenscheinlich nicht beherzigt. - Randständig ganz abgesehen von der Tatsache, dass man eine unabhängige Wissenschaft vielleicht auch neu definieren müsste!

Verständlich daher die verdeckten Ängste von BAYER & Konsorten, hätte man alle unter der Glyphosatdusche erzeugten Produkte aus den Regalen sämtlicher heiliger Konsumtempel entfernen müssen, wenn die Verbraucherhand selbige links liegen ließe nach offener Deklaration, hier beispielgebend die Sojabohnenprodukte mit ihren mannigfaltigen Verwendungsmöglichkeiten. - Diese Kuh hat Schmidt erst einmal im Alleingang(?) vom Eis geholt.

Hier widerspiegelt sich also in unverschleierter elitärer Arroganz die innigst verflochtene Lobbyarbeit seitens der Politik.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass unsere pluralistische Gesellschaft wieder schleunigst zurückfindet zu ihren demokratischen Wurzeln in einem dahingehend gesundeten deutschen Parlamentarismus!!!
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