«Wir haben in den Mediationsgesprächen zu Roundup unter der Aufsicht von Ken Feinberg Fortschritte erzielt», teilte ein Sprecher des Pharma- und Agrarchemiekonzerns am Montag in Leverkusen mit. Der Prozess bleibe aber auch weiter vertraulich. Daher werde
Bayer «nicht über Ergebnisse oder den Zeitpunkt eines Vergleichs spekulieren». An der Börse stieg der Kurs der Bayer-Aktie am Vormittag um fast 5 Prozent.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuvor berichtet, Bayer habe in bis zu 85.000 von geschätzt 125.000 Klagen zumindest eine mündliche Einigung erzielt. Die Leverkusener hatten zuletzt mitgeteilt, dass im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken von
Glyphosat bis zum 14. April etwa 52.500 Klagen zugestellt worden seien. Hinter den Kulissen laufen seit Monaten Vergleichsgespräche unter der Aufsicht des Staranwalts Ken Feinberg, der als Vermittler zwischen Bayer und Klägern verpflichtet wurde.
Angesichts intensiver Werbeaktivitäten von Anwälten und den Spekulationen über einen Vergleich «gehen wir davon aus, dass die Anzahl der Klagen weiter steigen wird», sagte der Bayer-Sprecher. Die von Bloomberg genannten Klagezahl umfasse eine beträchtliche Anzahl potenzieller Kläger, deren Klagen noch nicht eingereicht oder zugestellt worden seien.
Zahlreiche von Anwälten geltend gemachte Ansprüche «werden im Rahmen eines Vergleichsprogramms aus verschiedenen Gründen nicht für Vergleichszahlungen zu berücksichtigen sein», teilte der Sprecher weiter mit. Bayer werde eine Lösung nur dann in Betracht ziehen, «wenn diese wirtschaftlich sinnvoll und so strukturiert ist, dass zukünftige Rechtsstreitigkeiten zu einem Abschluss gebracht werden».