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26.10.2016 | 08:45 | Quartalsbericht 

Bayer mit starker Performance

Leverkusen - Der Bayer-Konzern hat seinen Wachstumskurs im 3. Quartal 2016 weiter fortgesetzt und ist mit der vereinbarten Akquisition von Monsanto auch strategisch einen großen Schritt vorangekommen.

Bayer Quartalsbericht
(c) proplanta
"Die Ankündigung, Monsanto zu übernehmen, ist ein bedeutender strategischer Meilenstein für Bayer. Wir schaffen damit ein führendes Unternehmen in der Agrarwirtschaft - und festigen zugleich unsere führende Position als Life-Science-Unternehmen", sagte Vorstandsvorsitzender Werner Baumann am Mittwoch bei der Vorlage des Zwischenberichts.

Auch operativ sei das 3. Quartal sehr erfolgreich gewesen, sagte Baumann. Im Life-Science-Geschäft erzielte Bayer in Summe einen erfreulichen Umsatz- und Ergebniszuwachs - vor allem Pharmaceuticals überzeugte erneut mit einem sehr positiven Geschäftsverlauf. Die neueren Produkte entwickelten sich weiterhin stark. Consumer Health erreichte währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) ein Umsatzwachstum, das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA lag jedoch unter Vorjahr.

Crop Science konnte die operative Performance in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld auf dem Niveau des Vorjahres halten. Animal Health erzielte Umsatz- und Ergebniszuwächse. Covestro verzeichnete wpb. leichte Umsatzzuwächse und steigerte das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA deutlich. Für das Gesamtjahr 2016 sind die Aussichten weiterhin positiv: Den Ausblick für das bereinigte Ergebnis je Aktie hebt Bayer an.

Der Konzernumsatz stieg im 3. Quartal um 2,3 (wpb. 3,5) Prozent auf 11,262 (Vorjahr: 11,004) Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 6,0 Prozent auf 2,682 (2,530) Milliarden Euro. Das EBIT stieg um 14,2 Prozent auf 1,795 (1,572) Milliarden Euro. Die Sonderaufwendungen beliefen sich auf 125 (204) Millionen Euro. Hierin enthalten sind im Wesentlichen Aufwendungen in Verbindung mit der vereinbarten Akquisition von Monsanto in Höhe von 52 Millionen Euro, für Effizienzsteigerungsmaßnahmen in Höhe von 49 Millionen Euro sowie Kosten für die Integration erworbener Geschäfte in Höhem von 23 Millionen Euro. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 8,1 Prozent auf 1,920 (1,776) Milliarden Euro. Das Konzernergebnis legte um 18,8 Prozent auf 1,187 (0,999) Milliarden Euro zu, das bereinigte Konzernergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft um 2,4 Prozent auf 1,73 (1,69) Euro.

Der Brutto-Cashflow aus fortzuführendem Geschäft stieg unter anderem aufgrund des gesteigerten EBIT kräftig um 36,1 Prozent auf 1,951 (1,434) Milliarden Euro. Der Netto-Cashflow (gesamt) konnte durch eine erhöhte Mittelfreisetzung im Working Capital deutlich um 31,0 Prozent auf 3,053 (2,330) Milliarden Euro erhöht werden. Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich um 2,0 Milliarden Euro von 17,8 Milliarden Euro am 30. Juni 2016 auf 15,8 Milliarden Euro am 30. September 2016, im Wesentlichen durch Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit.

Crop Science in weiterhin schwierigem Marktumfeld erfolgreich

Im Agrargeschäft (Crop Science) erzielte Bayer einen Umsatz von 2,057 (2,081) Milliarden Euro. Nominal entsprach das einem Rückgang von 1,2 Prozent, wpb. lag der Umsatz auf Vorjahreshöhe. "Crop Science war in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld erfolgreich", sagte Baumann. Crop Protection/Seeds konnte insgesamt das Niveau des Vorjahresquartals halten, trotz weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen vor allem in Lateinamerika. Erfreulich entwickelte sich das Crop-Science-Geschäft in Europa (wb. plus 5,8 Prozent) und Nordamerika (wb. plus 5,7 Prozent). In Asien/Pazifik lag der Umsatz mit wb. plus 1,1 Prozent leicht über Vorjahr, während er in Lateinamerika/Afrika/ Nahost mit wb. minus 5,3 Prozent rückläufig war.

Im Pflanzenschutz (Crop Protection) erzielten die Fungizide ein Plus von wpb. 8,1 Prozent. Deutlich rückläufig entwickelten sich hingegen die Insektizide (wpb. minus 16,8 Prozent). Auch die Herbizide (wpb. minus 1,0 Prozent) und SeedGrowth (Saatgutbehandlungsmittel - wpb. minus 3,7 Prozent) lagen unter Vorjahr. Sehr erfreulich war die Entwicklung bei Seeds (Saatgut) mit einem Umsatzzuwachs von wpb. 21,6 Prozent. Auch Environmental Science legte mit einem Plus von wpb. 17,7 Prozent kräftig zu.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 318 (316) Millionen Euro. Höheren Absatzpreisen und einem positiven Währungseffekt von rund 80 Millionen Euro standen unter anderem geringere Absatzmengen, höhere Wertberichtigungen auf Forderungen sowie gestiegene Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gegenüber.

Animal Health verbessert Umsatz und Ergebnis

Im Tiergesundheitsgeschäft (Animal Health) erzielte Bayer einen Umsatzanstieg von 0,8 (wpb. 2,5) Prozent auf 360 (357) Millionen Euro. Besonders positiv entwickelte sich die Region Asien/Pazifik. Auch in Europa legte der Umsatz zu, während sich das Geschäft in Nordamerika leicht rückläufig entwickelte. Das Geschäft mit dem Floh- und Zeckenhalsband Seresto™ entwickelte sich in allen Regionen positiv und legte wb. um 19,2 Prozent zu. Der Umsatz der Advantage™-Produktfamilie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln lag auf Vorjahresniveau. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Animal Health stieg um 6,0 Prozent auf 89 (84) Millionen Euro. Maßgeblich hierfür waren Mengen- und Preissteigerungen sowie geringere Aufwendungen für Marketing und Vertrieb. Dem standen gestiegene Herstellungskosten und höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gegenüber.

Zuversicht für das Gesamtjahr 2016

In Anbetracht des weiterhin schwachen Marktumfelds plant Bayer für Crop Science nach wie vor einen wpb. Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Dies entspricht wie bisher nominal einem Umsatz von etwa 10 Milliarden Euro. Bayer plant weiterhin einen Rückgang des EBITDA vor Sondereinflüssen der Division im unteren einstelligen Prozentbereich.

Bei Animal Health erwartet Bayer weiterhin einen Umsatz leicht über dem Niveau des Vorjahres und plant nach wie vor eine wpb. Steigerung des Umsatzes im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Animal Health erwartet Bayer nun auf dem Niveau des Vorjahres (bisher: Steigerung im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich).

Bayer und Monsanto passen perfekt zusammen

Mit der Unterzeichnung der bindenden Vereinbarung zur Übernahme von Monsanto für 128 USD je Aktie - entsprechend einem Transaktionswert von rund 66 Milliarden USD - erreichte Bayer am 14. September 2016 einen bedeutenden Meilenstein. "Die Logik dieses Schrittes ist absolut überzeugend", sagte Baumann. "Beide Unternehmen passen perfekt zusammen und ergänzen sich hervorragend. Gemeinsam werden wir mit aller Kraft daran arbeiten, eine der größten Herausforderungen der Gesellschaft zu bewältigen: nämlich eine deutlich wachsende Weltbevölkerung auf eine ökologisch nachhaltige Weise zu ernähren." Das Angebot von Bayer werde auf die Bedürfnisse der Kunden in aller Welt zugeschnitten sein - vom Großbetrieb in den USA bis zum Kleinbauern in Indien. Die Transaktion unterliegt üblichen Vollzugsbedingungen, einschließlich der Zustimmung durch die Mehrheit der Monsanto-Aktionäre zur Fusionsvereinbarung und der Genehmigung durch relevante Kartell- und andere Behörden.

Bayer hat damit begonnen, die erforderlichen  Genehmigungen einzuholen. Der Antrag soll noch in diesem Jahr in den USA gestellt werden und in der Europäischen Union voraussichtlich im 1. Quartal 2017. Im Rahmen der Finanzierung hat Bayer die Syndizierung des Bankkredits über rund 57 Milliarden USD Anfang Oktober erfolgreich abgeschlossen. Die Refinanzierung wird in Abhängigkeit vom jeweiligen Kapitalmarktumfeld erfolgen - dies zum Teil möglicherweise auch schon deutlich vor dem Abschluss der Transaktion, den Bayer bis Ende 2017 erwartet.
Pd
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