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01.07.2017 | 08:06 | Geschäftsbericht 
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Bayer senkt Prognose - Aktie fällt

Leverkusen - Dämpfer für den erfolgsverwöhnten Bayer-Konzern vor der Rekordübernahme von Monsanto: Der Pharma- und Chemieriese muss seine Jahresziele zusammenstreichen. Die Aktie verliert rund 4 Prozent auf 113,20 Euro.

Bayer-Aktie
Bei Bayer laufen die Geschäfte 2017 nicht mehr so rund wie erwartet. In Brasilien kommt der Pflanzenschutz ins Stottern und die Sparte rezeptfreie Medikamente schwächelt. Ungeachtet dessen stellte der Konzern bei der EU den Antrag auf Zulassung der Monsanto-Übernahme. (c) proplanta
Der Schritt kommt überraschend - hatten die Leverkusener ihre Prognosen dank guter Geschäfte bei der Kunststofftochter Covestro doch erst Ende April erhöht. Eine schwache Entwicklung bei verschreibungsfreien Markenmedikamenten und hohe Warenbestände im Bereich Pflanzenschutz in Brasilien fahren dem Konzern nun in die Parade. Praktisch zeitgleich kündigte Bayer an, man habe bei der EU-Wettbewerbsbehörde den Antrag auf die Genehmigung der Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto gestellt.

Für die Sparten Crop Science und Consumer Health würden die Jahresprognosen für Umsatz und Ergebnis angepasst, teilte der Konzern am Freitag mit. Zudem gebe es Druck auf der Währungsseite. Wegen dieser Faktoren würden die Konzernprognosen überarbeitet. Der neue Ausblick für das Jahr 2017 werde mit den Zahlen zum zweiten Quartal bekanntgegeben. Deren Vorlage ist für den 27. Juli geplant.

Die EU-Kommission in Brüssel bestätigte derweil den Eingang der Bayer-Unterlagen zum Monsanto-Deal. Als vorläufige Frist bis zu einer Entscheidung nannte die Behörde den 7. August. Bayer sprach von einem weiteren wichtigen Schritt bei der Transaktion. Ziel sei es, die Übernahme bis Ende 2017 abschließen zu können.

Derzeit nehmen Kartellbehörden in zahlreichen anderen Ländern die 66 Milliarden US-Dollar teure Übernahme unter die Lupe. Neben den USA gilt die Prüfung in Brüssel als größte Hürde auf dem Weg zu Übernahme von Monsanto. Mit der Zulassung würde die neue Allianz zum weltgrößten Anbieter in der Agrarchemie aufsteigen. Umweltschützer und Kritiker verlangen wegen der großen Marktmacht eine Untersagung des Zusammenschlusses. Die Grünen im Bundestag forderten ein Einschreiten: «Diesen Deal darf es nicht geben», erklärten der Fraktionsvorsitzende der Partei, Anton Hofreiter, und die Sprecherin für Wettbewerbspolitik, Katharina Dröge. Die Fusionsspirale auf dem Agrarmarkt müsse gestoppt und die Artenvielfalt gesichert werden.

Die EU-Kommission hatte erst vor wenigen Monaten den Erwerb der schweizerischen Syngenta durch ChemChina und die Fusion der US-Riesen Dow Chemical und DuPont mit Auflagen genehmigt. Die Brüsseler Aufsichtsbehörde hat bereits eine genaue Prüfung des Bayer-Monsanto-Deals angekündigt.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 05.07.2017 07:35 Uhrzustimmen(23) widersprechen(19)
in kalifornien/USA wurde glyphosat als k r e b s e r r e g e n d eingestuft.
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