Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.09.2016 | 00:03 | Riesen-Übernahme 
Diskutiere mit... 
   3   2

Bayer und Monsanto führen weltweite Agrarwirtschaft an

Leverkusen / St. Louis - Bayer und Monsanto haben am Mittwoch eine bindende Fusionsvereinbarung unterzeichnet, die Bayer die Übernahme von Monsanto für 128 US-Dollar je Aktie in bar ermöglicht.

Bayer
(c) proplanta
Die Mitglieder des Board of Directors (Verwaltungsrat) von Monsanto sowie Vorstand und Aufsichtsrat von Bayer haben die Einigung einstimmig beschlossen. Gemessen am Schlusskurs der Monsanto-Aktie am 9. Mai 2016, dem Tag vor dem ersten schriftlichen Angebot von Bayer, enthält das Angebot eine Prämie von 44 Prozent auf den damaligen Kurs.

"Wir freuen uns sehr, die Zusammenführung unserer beiden großartigen Unternehmen ankündigen zu können. Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt für unsere Division Crop Science und festigt gleichzeitig die Stellung von Bayer als globalem, innovationsgetriebenem Life-Science-Unternehmen mit führenden Positionen in unseren Kerngeschäften. Mit dieser Transaktion schaffen wir erheblichen Wert für die Aktionäre, unsere Kunden, Mitarbeiter und für die Gesellschaft insgesamt", sagt Werner Baumann, Vorsitzender des Vorstands der Bayer AG.

"Die heutige Ankündigung ist eine Bestätigung für alles, was wir erreicht haben, und für den Wert, den wir für die Stakeholder von Monsanto geschaffen haben. Wir sind überzeugt, dass der Zusammenschluss mit Bayer für unsere Aktionäre die bestmögliche Wertschaffung bedeutet bei gleichzeitig größter Sicherheit durch das Barangebot", sagt Hugh Grant, Chairman und Chief Executive Officer von Monsanto.

Bessere Lösungen für Landwirte



Die Transaktion bringt zwei unterschiedliche, aber sich in hohem Maß ergänzende Geschäfte zusammen. Gemeinsam profitieren sie sowohl von Monsantos führenden Positionen in den Bereichen Saatgut und Pflanzeneigenschaften sowie Digitaler Landwirtschaft (Climate Corporation) als auch von der großen Bandbreite an Indikationen und Kulturen im Pflanzenschutz-Portfolio von Bayer in allen wichtigen Regionen.

Die Vorteile für Landwirte liegen in einem umfassenden Angebot an Lösungen für den heutigen wie den künftigen Bedarf - einschließlich besserer Lösungen bei hochwertigem Saatgut, Pflanzeneigenschaften, digitaler Landwirtschaft und Pflanzenschutz.

Die Kombination bringt darüber hinaus die führenden Innovationskompetenzen und Technologieplattformen für Forschung und Entwicklung beider Unternehmen zusammen. Gemeinsam verfügen sie pro-forma über ein geschätztes jährliches Forschungs- und Entwicklungsbudget von 2,5 Milliarden Euro in diesem Bereich. Mittel- bis langfristig wird das gemeinsame Unternehmen Innovationen schneller bereitstellen und seinen Kunden bessere Lösungen und ein optimiertes Produktangebot auf Basis landwirtschaftlicher Analyse sowie unterstützender Anwendungen aus der digitalen Landwirtschaft anbieten können.

Diese Entwicklungen bedeuten grundlegende und nachhaltige Verbesserungen für die Landwirte: von der einfacheren Beschaffung und Handhabung über den effizienteren Ressourceneinsatz bis hin zu höheren Ernteerträgen sowie mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

"Die Agrarwirtschaft steht vor einer der größten Herausforderungen unserer Zeit: Wie schaffen wir es, bis zum Jahr 2050 zusätzlich drei Milliarden Menschen auf ökologisch nachhaltige Art und Weise zu ernähren? Es ist die Überzeugung unserer beiden Unternehmen, dass diese Herausforderung einen neuen Ansatz erfordert, der die Expertise in den Bereichen Saatgut, Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutz einschließlich Biologika systematischer zusammenführt - eng verbunden mit einem starken Bekenntnis zu Innovation und nachhaltiger landwirtschaftlicher Praxis", sagt Liam Condon, Vorstandsmitglied der Bayer AG und Leiter der Division Crop Science.

"Jetzt beginnt eine neue Zeit in der Landwirtschaft - eine Zeit mit bedeutenden Herausforderungen, die neue nachhaltige Lösungen und Technologien verlangt, damit Landwirte bei weniger Einsatzmitteln mehr produzieren können. Die Kombination mit Bayer wird genau das leisten - als Innovationstreiber, der das Pflanzenschutz-Portfolio von Bayer mit unseren herausragenden Systemen bei Saatgut und Pflanzeneigenschaften sowie der digitalen Landwirtschaft verbindet. So helfen wir den Landwirten, die Hürden von morgen zu überwinden.

Zusammen werden Monsanto und Bayer auf einer stolzen Vergangenheit und den jeweiligen Innovationserfolgen für die Agrarwirtschaft aufbauen und ein umfassenderes, breiteres Angebot an Lösungen für die Landwirte bereitstellen", so Grant.

Wertschaffung



Beide Unternehmen erzielten im Kalenderjahr 2015 zusammengerechnet pro-forma einen Umsatz von 23 Milliarden Euro im Agrargeschäft. Das kombinierte Unternehmen ist sehr gut positioniert, um am Agrarsektor und dessen erheblichem langfristigem Wachstumspotenzial teilzuhaben. Neben dem langfristigen Wertschaffungspotenzial durch den Zusammenschluss erwartet Bayer, dass seine Aktionäre von einem positiven Beitrag zum bereinigten Ergebnis je Aktie im ersten vollen Jahr nach Abschluss der Transaktion profitieren werden.

Für das dritte volle Jahr wird ein positiver Beitrag im zweistelligen Prozentbereich erwartet. Bayer hat die Annahmen zu Umsatz- und Kostensynergien durch eine Unternehmensprüfung bestätigt und erwartet jährliche Beiträge zum EBITDA aus Synergien in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar nach dem dritten Jahr nach Abschluss der Transaktion. Zusätzliche Synergien aufgrund des integrierten Angebots werden in den Folgejahren erwartet.

Finanzierungs- und Abschlussbedingungen



Bayer plant die Finanzierung der Transaktion durch eine Kombination aus Fremd- und Eigenkapital. Der Eigenkapitalanteil von rund 19 Milliarden US-Dollar wird voraussichtlich durch eine Bezugsrechtskapitalerhöhung und Pflichtwandelanleihen finanziert. Die Brückenfinanzierung über 57 Milliarden US-Dollar wurde von BofA Merrill Lynch, Credit Suisse, Goldman Sachs, HSBC und JP Morgan garantiert.

In der Vergangenheit hat Bayer nach Großübernahmen stets eine hohe Entschuldungsdisziplin unter Beweis gestellt. Das Unternehmen geht davon aus, dass der hohe Cashflow des zusammengeführten Geschäfts das Finanzprofil von Bayer verbessern wird. Bayer strebt ein Investment-Grade-Rating nach Vollzug der Transaktion an. Das langfristige Ziel eines Kreditratings der "A"-Kategorie bleibt unverändert.

Die Transaktion unterliegt üblichen Vollzugsbedingungen, einschließlich der Zustimmung durch die Monsanto-Aktionäre zur Fusionsvereinbarung und aller notwendigen behördlichen Freigaben. Der Abschluss der Transaktion wird bis Ende 2017 erwartet. Beide Unternehmen werden eng mit den Regulierungsbehörden zusammenarbeiten, um einen erfolgreichen Abschluss zu erzielen. Gleichzeitig hat Bayer Monsanto eine Zahlung in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar für den Fall zugesichert, dass die notwendigen Kartellfreigaben nicht erteilt werden sollten (Reverse Antitrust Break Fee), und bekräftigt damit die Zuversicht in eine erfolgreiche Übernahme.

Unternehmenssitz und Mitarbeiter



Der Hauptsitz der weltweiten Saatgutsparte des gemeinsamen Unternehmens sowie die Nordamerika-Zentrale des Crop-Science-Geschäfts sollen in St. Louis, Missouri, USA, angesiedelt sein. Der weltweite Bereich Pflanzenschutz sowie die Division Crop Science insgesamt werden aus Monheim, Deutschland, geführt. Darüber hinaus wird Crop Science neben Durham, North Carolina, USA, zahlreiche weitere Standorte in den USA und weltweit betreiben. Der Bereich Digital Farming des kombinierten Geschäfts wird seinen Sitz in San Francisco, Kalifornien, USA, haben.

"Dieser Zusammenschluss bietet eine großartige Gelegenheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie können Innovationen in unserer Branche maßgeblich gestalten. Die Transaktion unterstreicht das starke Engagement von Bayer in den USA, aufbauend auf einer 150-jährigen Geschichte, mit Standorten in 25 Bundesstaaten und mehr als 12.000 Mitarbeitern. Ich bin davon überzeugt, dass Monsanto sich als Teil eines der weltweit renommiertesten und vertrauenswürdigsten Unternehmen hervorragend entwickeln wird", sagt Baumann.

Bayer ist sehr erfahren in der wirtschaftlichen, geografischen und kulturellen Integration von Unternehmen und bleibt seiner starken Kultur der Innovation, Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung verpflichtet.

Berater für die Transaktion



BofA Merrill Lynch und Credit Suisse sind die führend beratenden und strukturierenden Banken von Bayer in dieser Transaktion und haben darüber hinaus feste Zusagen für die Finanzierung abgegeben. Zusätzlich wurde Rothschild als beratende Bank von Bayer mandatiert. Die rechtliche Beratung erfolgt durch Sullivan & Cromwell LLP (M&A) und Allen & Overy LLP (Finanzierung).

Morgan Stanley & Co. und Ducera Partners sind die beratenden Banken von Monsanto und die rechtliche Beratung erfolgt durch Wachtell, Lipton und Rosen & Katz.
bayer
Kommentieren Kommentare lesen ( 3 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
agricola contra agricola-pro-agricolas schrieb am 29.09.2016 19:18 Uhrzustimmen(113) widersprechen(60)
Oh weh, hoffentlich regnet's bald. Dann musst Du Dich hoffentlich um die Unkräuter auf Deiner Scholle kümmern, die Du ja nicht mit Glyphosat bekämpfen wirst und wir werden nicht mehr mit einem derartigen Schwulst gequält. Noch dazu, wenn er gespickt ist mit Behauptungen, kruden Vermutungen und wilden Verschwörungstheorien.
cource schrieb am 15.09.2016 12:49 Uhrzustimmen(97) widersprechen(48)
genau, die schinderseelen sollen noch mehr kinder in die welt setzen damit das geschäftsmodell der chemiekonzerne aufgeht---geht's noch? habt ihr nicht mehr alle tassen im schrank? die erde hat jetzt schon keine kraft mehr eure kontaminierungen/vergiftungen zu kompensieren---wer ist in der lage solchen größenwahnsinnigen konzernen einhalt zu gebieten--anstatt auf die natürliche reaktion der tierwelt/menschheit gegenüber überpopulation zu setzten und zwar auf autonome singelhaushalte/kinderlose paare/homosexualität usw. usf. hofft ihr insgeheim auf eine bevölkerungskatastrophe um an ihr zu verdienen
agricola pro agricolas schrieb am 15.09.2016 09:54 Uhrzustimmen(143) widersprechen(47)
Eine Problemlösung der Welternährungssituation für prognostizierte bald 10 Mrd. Erdenbürger in vorstehender Fusion der beiden Agrargiganten orten zu wollen, entspricht reinem plakativem Wunschdenken; weit eher birgt ein solcher Zusammenschluss eine Ursächlichkeit des Welternährungsproblems selbst in sich, wenn man es nicht gar mit als eine der schwerwiegendsten Komplikationen schlechthin übertiteln darf. Neoliberale Verhaltensmuster im Gewand eines Turbokapitalismus in seiner reinsten Form zeichnen solche Strukturen bereits vor. Man wird den weitgehend wehrlosen Kleinbauern in deren Mikroökonomien künftig noch tiefer in die Tasche greifen, selbst die Vielzahl der Verbraucher blutet hier schon im Anfangsstadium. Aus irgendwelchen Kanälen heraus müssen solche Giga-Invests im Endeffekt finanziert werden. Die aktuelle Kapitalmarktsituation spült hier den jeweiligen Protagonisten für den in Rede stehenden Finanzkraftakt die Dollar/Euronen förmlichst ins Haifischbecken, zwängt sich denselben sogar förmlichst auf. Zumindest was den Zinsaufwand anbelangt, derzeit ein wenig risikobehaftetes Engagement; vielleicht darf aufgrund eines für die unzähligen Kleinanleger durchaus nicht realitätsfern in drohendem Finanzgebaren bereits im Raum stehenden Negativzinses sogar mit Zinszuschlägen bei derartigen Investitionen gerechnet werden!? Die dereinst einmal solide angedachte Alterssicherung des KLEINEN MANNES löst sich auch dank solcher wirtschaftsstrategisch protegierten „Giga-Finanzdeals“ soeben mal wohlgefällig einzig in heiße Luft auf. Die konzernseitige euphorische Ansage von 44% Wertsteigerungspotential im Shareholderumfeld mutiert demnach zur BRINGSCHULD für die vielen kleinen Bäuerlein weltweit als Kundenstamm, der in großen Abhängigkeiten steht, sowie für die ein Leben lang emsig „wuselnden“ Kleinanleger am Kapitalmarkt, deren einst zugesicherte Altersrenditen nun solche Investoren gänzlich verfrühstücken dürfen. //Aus den Manageretagen des Bayer-Konzerns lässt man verlautbaren, dass MONSANTO weltweit einen vertrauenswürdigen Ruf geniesst mit hier sehr hohem Renommee!? - Die Entwicklung u.a. Indiens und der Verhaltenskodex Monsantos, der da vor Ort zu beobachten ist, schindet realiter „Eindruck“ in der Tatsache, dass dort ein handverlesener Personenkreis von diesem Engagement durchweg profitiert. Was aber geschieht mit dem gigantisch überzähligen Rest!? Die Spitze dieses Eisbergs stellt eine dortige Suizidwelle dar, die die schwerst gegeißelten Kleinbauern überrollt. Wirklich der allerletzte Ausweg aus solchen Bauernmiseren!? Wehret hier den Anfängen, dass dieser FUNKEN nicht anderweitig überspringt!!! - Vielleicht sollten wir Bauern schleunigst eine Sammelbüchse umgehen lassen, damit die von BAYER zugesicherten 2 Mrd. als Ausfallentschädigung bereitgestellt werden können, um diesen MONSANTO/BAYER-Deal noch platzen zu lassen. Die weiteren wohlweislich in Erwartung stehenden Erzeugerpreisdegressionen, die uns Bauern beim angedachten Vollzug gesichert ins Haus stehen werden, überspannen vorstehenden finanziellen Bogen sicherlich um ein Vielfaches innerhalb nur kürzester Zeiträume!!(?). Eine MONSANTO/BAYER-Erfolgsstory wird ganz sicher keine werden für uns Bauern, selbst wenn solch hehre Ausblicke von selbigem Moneymaker-Abgreifsystem im Vorfeld entsprechend „zuckersüß“ verlockend suggeriert wird. Ein erster Sargnagel für den deutschland-/europaweiten BIOANBAU könnte damit obendrein eingeschlagen sein. Keine Subventionen der Welt können hier finanziellen Ausgleich verschaffen. Superbillige Grüne Gentechnik wird wohl in nicht ferner Zukunft die Vielfalt auf den Verbrauchertellern dominieren. // Allerdings sollte in diesem Zusammenhang vielleicht auch der einst allmächtigste Wirtschaftsguru Schrempp zu Rate gezogen werden. Ein ähnlich geartetes wirtschaftspolitisches Denkmuster dieses Strategen bescherte einzig gehörig Ungemach und katapultierte unseren deutschen „MEGA-STERN“ zunächst blitzartig in himmlische Ökonomie-Sphären, um ihn sodann im Nachgang überaus schmerzhaft brutalst auf dem Boden wieder aufschlagen zu lassen, zurückgekommen in einer äußerst genierlichen Realität. - Auch ein leibhaftiges Negativbeispiel, das wahrhaftig wenig ruhmreich Einzug in die Annalen hielt, wohin überhitzter Größenwahn schlussendlich auch führen kann. Der Wortlaut der damals ähnlich gearteten, absolut weihrauchgeschwängerten Lobeshymnen gleicht derer obiger Blaupausen doch sehr und erklingt noch heute in sehr vielen Ohren....!!!
  Weitere Artikel zum Thema

 Südamerika: KWS verkauft Maisgeschäft an GDM

 Bayer Crop Science schreibt rote Zahlen

 Alternatives Präparat zu Glyphosat in Aussicht gestellt

 Bayer kürzt nicht nur die Dividende

 Zahl offener Glyphosat-Fälle bei Bayer steigt weiter

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken