Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich auf 102,7 Mio. Euro (Vorjahr: 77,3 Mio. Euro). Zu diesem Anstieg haben alle drei operativen Segmente – Energie, Agrar und Bau – beigetragen. Der Umsatz lag preisbedingt mit 12,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 12,5 Mrd. Euro) unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Heizöl, Agrartechnik, Obst und Baustoffe profitieren seit Monaten von einer anhaltend guten Nachfrage.
Zusätzlich entwickelten sich im 3. Quartal auch der internationale Agrarhandel sowie das Projektgeschäft mit Solar- und Windenergieanlagen zu Ergebnistreibern: „In Hinblick auf den
Klimawandel ist der Megatrend, weltweit den
Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben, ungebrochen – daran ändert auch die Corona-Pandemie nichts“, sagt
Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der
BayWa AG.
AusblickObwohl der weitere Verlauf der Corona-Pandemie schwer einschätzbar bleibt, ist der BayWa Vorstandsvorsitzende für das Schlussquartal optimistisch: „Die BayWa ist krisenfest aufgestellt. Aufgrund unserer Versorgungsfunktion für elementare Bereiche wie Land-, Energie- und Bauwirtschaft gehe ich davon aus, dass wir auch weiterhin uneingeschränkt arbeiten und unsere Kunden bedienen können.“ Lutz rechnet trotz Corona-Pandemie mit einem operativen Jahresergebnis über Vorjahr.
Zur Ergebnisentwicklung bis Jahresende werden zahlreiche geplante Projektverkäufe in Europa und den USA beitragen – darunter ein 250 MW großer Windpark in
Kalifornien – sowie der florierende internationale Handel mit Photovoltaik(PV)-Modulen. Die hohe Nachfrage nach Heizöl könnte durch die CO2-Steuer, die ab 2021 fällig wird, in den Schlussmonaten noch einmal neuen Auftrieb erhalten.
Im
Agrarbereich sind die Vorzeichen für das Schlussquartal ebenfalls gut: Im internationalen Commodity-Geschäft profitiert die BayWa sowohl von höheren
Preisschwankungen als auch einem weiterhin stabilen Spezialitätengeschäft. Dank guter Ernten in den BayWa Kerngebieten sowie einer höheren Erfassungsleistung als im Vorjahr kann das deutsche
Agrargeschäft das allgemein gute Marktumfeld nutzen.
Der Ertrag aus dem Handelsgeschäft wird üblicherweise erst in den Folgemonaten im Ergebnis sichtbar sein. Die historisch niedrigen
Düngerpreise und die Mehrwertsteuer-Senkung könnten die Nachfrage nach Betriebsmitteln noch einmal beleben. Im nationalen und internationalen Obsthandel bietet das Marktumfeld ebenso Chancen – ausgelöst von überdurchschnittlich hohen Apfelpreisen, wovon auch die Handelsmargen profitieren, und einer bekanntlich steigenden Nachfrage nach exotischen Früchten zur Weihnachtszeit.
Positiv bleiben auch die Aussichten für das Geschäftsfeld Technik, das einen hohen Auftragsbestand verzeichnet. Das Segment Bau wird seine bisher überdurchschnittlich gute Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Schlussquartal fortsetzen, sofern das Wetter mitspielt.
Segment EnergieDas Segment Energie weist zum Ende des 3. Quartals mit 2,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,0 Mrd. Euro) einen preisbedingten
Umsatzrückgang aus, wohingegen das
EBIT in Höhe von 48,0 Mio. Euro (Vorjahr: 25,4 Mio. Euro) deutlich zulegte. Im Geschäftsfeld
Regenerative Energien trugen diverse Projektverkäufe in Europa und Asien sowie ein starkes Handelsgeschäft mit PV-Komponenten zum positiven Ergebnis bei.
Der niedrige Rohölpreis sowie die für das 2. Halbjahr 2020 gesenkte Mehrwertsteuer hielten den Absatz von Wärmeenergieträgern wie Heizöl hoch. Positiv auf das Ergebnis wirkte sich zudem der Ausbau der BayWa Mobilitätslösungen aus, insbesondere im Bereich verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG).
Segment AgrarDer Umsatz im Segment Agrar betrug zum 3. Quartal 8,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,2 Mrd. Euro). Das EBIT verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 77,5 Mio. Euro (Vorjahr: 65,8 Mio. Euro). Witterungsbedingt befürchtete Produktionsausfälle in wichtigen Anbauregionen der Welt sowie eine höhere Nachfrage nach Agrarrohstoffen, vor allem aus China, haben im 3. Quartal zu einer Preisrallye geführt. Hiervon profitierte das internationale Agrargeschäft der BayWa in hohem Maße.
Eine sehr gute
Apfelernte und ein starkes
Exportgeschäft in Neuseeland sowie überdurchschnittlich hohe Apfelpreise in Deutschland führten im Geschäftsfeld Globale Produce zu einem beachtlichen Umsatzplus.
Im deutschen Agrargeschäft gibt es hingegen Licht und Schatten: Einerseits belasteten ungünstige Witterung, niedrige Düngerpreise und die Folgen der
Düngeverordnung den Absatz an Betriebsmitteln. Andererseits waren die Ernten im BayWa Kerngebiet gut, was auch zu einer höheren Erfassungsleistung als im Vorjahreszeitraum geführt hat.
Das Landtechnikgeschäft boomt weiterhin – dank eines hohen Auftragsvolumens bei Neumaschinen. Da mit wachsendem Maschinenabsatz auch Wartungsverträge und Dienstleistungen verbunden sind, wird auch das Servicegeschäft weiterhin auf stabil hohem Niveau bleiben.
Segment BauDas Segment Bau erzielte zum 3. Quartal einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,3 Mrd. Euro). Mit einem Ergebnissprung auf 39,2 Mio. Euro (Vorjahr: 23,3 Mio. Euro) ist das EBIT deutlich besser als im Vorjahreszeitraum. Bisher hatte die Corona-Pandemie kaum Einfluss auf das Bauhauptgewerbe in Deutschland: Die Auftragseingänge erreichten nahezu den hohen Bestand des Vorjahreszeitraums.
Das Segment Bau profitierte von einem anhaltend niedrigen Zinsniveau und der Mehrwertsteuersenkung ab Mitte des Jahres. Ebenso wirkte sich die durch Corona ausgelöste Tendenz, ursprünglich für den Urlaub vorgesehene Budgets in die Renovierung bzw. Verschönerung von Haus und Garten zu stecken, positiv aus. Von diesen Entwicklungen profitierte das gesamte Baustoffsortiment, allen voran der Bereich Garten- und Landschaftsbau.